Gutes tun und drüber reden
Ausbeutung der Arbeitskräfte in der dritten Welt, unwürdige Arbeitsbedingungen (siehe die Zalando-Geschichte, die gerade so viel Staub aufwirbelt) – mehr als ärgerlich. Aber es gibt auch positive Beispiele. Fashion- und Beautyfirmen, die sich für eine bessere Welt einsetzen. Wir haben mal ein paar Vorbilder zusammengestellt:
Comptoir des Cotonniers hat in Zusammenarbeit mit der Fairtrade-Organisation Mercado eine Kollektion mit Taschen, Pochettes und Armbänder auf den Markt gebracht. Gefertigt werden die handgearbeiteten Teile ausschließlich von Frauengemeinschaften in Guatemala. Mit dieser kunsthandwerklichen Arbeit haben die Frauen Gelegenheit, Geld für sich und ihre Kinder zu verdienen.
Die Accessoires von Comptoir des Cotonniers und Mercado sind alle handgefertigt
Auch Clarins unterstützt mit seiner „Crème de Soins Teintèe Désaltertèrante“ sein Projekt „Nachhaltige Schönheit“: Wichtigster Wirkstoff ist Katafray, diese Pflanze wächst ausschließlich in Madagaskar und ist Teil eines Fairtrade-Programms. Vom Verkaufpreis geht ein pauschaler Betrag an die lokalen Clarins-Lieferpartner. Und von diesem Geld konnten bisher eine Wasserversorgungsanlage, ein Klassenzimmer und ein Gesundheitszentrum finanziert werden.
Die Zusammenarbeit von Marc O’Polo und Hollywood-Star Jeff Bridges geht in eine nächste, erfreuliche Runde: Der Oscar-Preisträger schrieb die für ihn fünf wichtigsten Werte für eine bessere Welt auf Papier, und diese Handschriften wurden auf eine exklusive Kollektion von T-Shirts und Hoodies übertragen. LiberTee, SimpliciTee, PersonalTee, UncertainTee, BeauTee. Mit dieser Aktion wollen das Fashion Label und Jeff Bridges das Institute für Compassionate Awareness in Santa Barbara unterstützen, das seinen Focus auf mehr Achtsamkeit legt.
Er hat's wirklich getan: Jeff Bridges beim Schreiben seiner Botschaften
Charlotte Lynggaard kennt man als Designerin wertvollen, prächtigen Schmucks. Aber die Designerin ("Ole Lynggaard") und Mutter dreier Kinder aus Kopenhagen hat auch ein großes Herz: Sie entwarf eine spezielle Schmuckserie – „My Friend“ – von deren Verkaufserlös 10 % für den Bau von Trinkwasserbrunnen in Westafrika eingesetzt werden. Die Schmuckteile sind – natürlich! – alle liebevoll handgefertigt. Für jeden ist etwas dabei – einen Anhänger gibt es bereits ab 77 Euro. Wer mehr Gutes tun will, leistet sich ein My-Friend-Schmuckstück für knappe 3000 Euro.
Beachwear-Designerin Melissa Obadash hat sich mit Elton John für ein ganz besonderes Fashion-Projekt zusammengetan: "Eva", so heißt der Unisex-Hut aus Stroh, von dessen Verkaufserlös jeweils 25 Euro an die AIDS-Foundation von Elton John geht. Elle Macpherson und Cameron Diaz tragen das hübsche Stück schon, das mithilft, Babies vor der Übertragung von HIV zwischen Mutter und Kind zu schützen
Der Dermatologe Dr Stefan Duve aus München hat sich mit der Deutschen Kinderrheuma-Stiftung zusammengetan, damit erkrankte Mädchen und Jungen die beste Behandlung bekommen, die Forschung vorangetrieben wird und vor allem: dass Diagnosen so früh wie möglich gestellt werden können. Denn je eher die Krankheit bei Kindern erkannt und behandelt wird, umso höher sind die Therapiechancen. Ein Teil des Erlöses aus der Pfegelinie Babys & Kids geht an die Stiftung.
Fotos: PR, Marc O’ Polo, Comptoir des Cotonniers, Clarins, Ole Lynggaard Copenhagen, Melissa Obadash, Dr Duve
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Kommentare
Schöne Zusammenstellung, danke dafür!
Ärgerlich ist es dann nur, wenn man - wie ich letzte Woche in Bremen - die Marc o'Polo Verkäuferinnen fragt, welche Teile denn wo produziert wurden, welche Kollektionsteile zur Conscious Cotton Serie gehören und sie einem weder das eine, noch das andere beantworten können.
Generell wird man - vor allem auch im hochpreisigeren Segment - oft angeguckt wie ein Auto, wenn man sich nach den Produktionsbedingungen erkundigt. Ich bin weiß Gott kein Ökofanatiker, aber wenn so jemand wie Marc O'Polo explizit damit wirbt sollte auch das Verkaufspersonal dahingehend zumindest ansatzweise Bescheid wissen. Gleiches gilt meiner Meinung nach, wenn ich für ein Baumwollshirt 300€ auf den Tisch legen soll. Weiteres Manko: Bei deutschen Marken (bspw Steffen Schraut) steht oftmals noch nicht mal drin, wo es produziert wurde - ist das nicht eigentlich mittlerweile Pflicht?