Kurznachrichten aus der Mode

Die Kö kommt wieder

Am Dienstag eröffnette Dorothee Schumacher auf der Düsseldorfer Königsallee einen 180 m2 großen Store. Armani und Cartier sind schon lange da, Versace kommt im Dezember. Dior eröffnet im Frühjahr 2015 dort, wo früher die Edel-Boutique Eickhoff war (wir berichteten). 0039 Italy eröffnet gegenüber. Auf dieser Seite vergrößert Hermès gerade auf 350 m2. Rund 6000 Menschen flanieren in der Stunde auf der bekannten Luxusmeile entlang. Zu Vergleich: Auf der Münchner Maximiliansstraße sind es "nur" rund 2.000 - aber bekanntlich kommt es ja auf die Qualität und nicht die Masse an. In der Perusastraße an der Maximiliansstraße feierte Burberry am Mittwoch ein Re-Opening des Stores, der jetzt um die digitalen Services der Burberry-Welt erweitert wurde ( Monogramm-Service, Zugriff auf Lager weltweit via Ipads etc). Highlight des Abends war aber definitiv die entzückende Suki Waterhouse.
Sukiwaterhouse

Michael Kors launcht #Instakors

Im Interview mit der Welt am Sonntag sagte der Designer: "Zu Beginn meiner Karriere sah ich vielleicht 20 Frauen in einer Trunkshow bei Bergdorf Goodman, jetzt sind es Millionen Menschen in sozialen Medien, mit denenn wir kommunizieren. Es hat sich nicht so viel geändert, solange man offen bleibt im Dialog. Ich fragee Kunden niemals, was sie von mir wünschen. Meine Aufgabe ist es, dies zu erkennen bevor die Kunden es wissen." Offenbar wünschen sich die Frauen also #Instakors. Das seit 2011 börsenotierte Unternehmen Michael Kors launchte das laut Pressemitteilung "revolutionäre Shoppingfeature #InstaKors". Funktioniert so: Man meldet sich mit Emailadresse und Instagram-Konto auf www.michaelkors.com an und nachdem man ein Bild geliked hat, erhält man personalisierte Emails mit Links zu den Produkten vom Bild. Das Prinzip kennen Instagram-User von Liketoknow.it und Bloggern, die diesen Dienst bereits seit einigen Monaten nutzen. Keine Weltneuheit, aber ein schöner Service für Kunden von dem ehemaligen Céline Designer Michael Kors, der vom Time-Magazin unter die "100 einflussreichsten Männer" gewählt wurde. Und der von ihm angesprochen Dialog funktioniert mit einem hübschen Email-Verteiler von interessierten Kundinnen natürlich auch besser.

Streik bei Gaultier

Das Ende der Ready-to-wear Kollektion von Jean-Paul Gaultier (wir berichteten) hat Folgen: 42 Mitarbeiter sollen entlassen werden. Jetzt demonstrierten die Mitarbeiter in Paris.

Ende des "Familien"-Unternehmens Strenesse

Im April hatte man bei Strenesse einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Die Gläubiger stimmten dem Sanierungsplan zu. Ein Sparkurs wurde verordnet (z.B. Schließung von Standorten), die Kollektionen von Design-Chefin Natalie Acatrini kamen bei der Presse ohnehin gut an und Anfang November wurde für das erste Quartal eine zwar zaghafte, aber positive Bilanz mit leichtem Plus gezogen. Trotzdem: Nun verlässt auch das letzte Familienmitglied das operative Geschäft: Gründersohn Luca Strehle wechselt vom Vorstand des Unternehmens in den Aufsichtsrat. Geldgeber wollen wirtschaftliche Rentabilität und sich nicht mit Erben auseinandersetzten, die sich um die Geschichte einer Marke scheren. Rechnen wir also damit, dass der Weg frei ist und nächstes Jahr ein Investor /neuer Inhaber bekannt gegeben wird und hoffen außerdem, dass bei der Zahlenwirtschaft Raum für schöne Mode bleibt, die sich gut verkauft. Shopping-Tipp: Lederhosen von Strenesse sind ihr Geld wert!
 
Fotos: PR (Dorothee Schumacher), Modepilot (IB)
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Modepilot ist Deutschlands erster Modeblog. Mit seiner Gründung in 2007 war und ist er Vorreiter der unabhängigen Mode-Berichterstattung. Noch heute wird die Seite leidenschaftlich von Mitgründerin Kathrin Bierling geführt. Sie ist eine ausgebildete und erfahrene Journalistin, die zunächst bei der Financial Times lernte und arbeitete und dann einige Jahre bei der WirtschaftsWoche beschäftigt war, bevor sie die Seiten Harpersbazaar.de, Elle.de und InStyle.de verantwortete. An Modepilot liebt sie, dass sie die Seite immer wieder neu erfinden muss, um am Puls der Zeit zu bleiben. Worin sie und ihre Autoren sich stets treu bleiben: Den Leser ernst nehmen, nicht sich selbst.

Kommentare

  • flx sagt:

    kurze rückfrage.

    weißt du mehr über die demonstration der 42 mitarbeiter? (das klingt so komisch) streiken sie? ziehen sie durch die Straßen mit transparenten und megaphon? :s

    danke schonmal, die kurznachrichten finde ich gut!:)


  • Isabelle Braun sagt:

    @flx: Berechtigte Frage: Sie haben tatsächlich mit Bannern auf der Straße demonstriert. Der Telegraph hat mehr Infos (http://fashion.telegraph.co.uk/article/TMG11245299/Jean-Paul-Gaultier-employees-stage-protest-over-job-cuts.html) , aber ich wollte die Quelle aber ungern zitieren weil hier von 29 Mitarbeitern die Rede ist. Es geht aber um mehr Entlassungen
    @Barbara: Hast du mehr Infos aus Paris?
  • flx sagt:

    hey isabelle. danke, interessant. naja die champselysess werden sie wohl nicht sperren. mehr so pr undso:) aber alle guten sollen gute arbeit haben oder finden, wa?
  • Isabelle Braun sagt:

    Was ja keine schlechte Idee ist, also medienwirksam Druck auszuüben. "Alle guten sollen gute Arbeit haben". Ich schließe das in mein Nachgebet ein 😉
  • Barbara Markert sagt:

    Kurz zur Klärung: Ja, es sind 42 Posten, die wegfallen, aber nur 29 bedingte Kündigungen. Vor allem die Mitarbeiter aus der Boutique müssen gehen. Die Mini-Demo war tatsächlich auf den Champs Elysees. So sah das dann aus:
    http://www.20minutes.fr/france/1485118-20141120-manifestation-salaries-gaultier-contre-plan-social
    Vielleicht macht das bei uns Schule und die Brigitte Schreiberlinge gehen auch in den Streik. Fände ich auch gut.