Da stehen wir drauf: Adidas Superstar
2015 wird der Adidas Superstar der It-Sneaker schlechthin sein. Charakteristisch für den Schuh sind, neben den drei Streifen, die „Shell Toe“-Kappe und natürlich - man erinnere sich an die Neunzigerjahre - die extrabreiten Schnürsenkel. Sohle und Ferse sind identisch zum Stan Smith.
Bereits 2014 hat Adidas mit dem Erfolg des Stan Smith endlich geschafft, was vorher Nike mit den Modellen Nike Air Max, Nike Airforce 1 und Nike Flyknit vorbehalten war: DEN Sneaker der Saison zu etablieren.
Der 1971 mit Tennis-Ass Stan Smith entworfene und gleichnamige Schuh war einige Jahre von der Bildfläche verschwunden. Dann feierte man medienwirksam das Comeback, der Tennis-Schuh schmückte Modelfüße ins unzähligen Lookbooks (z.B. J.Crew) und die gesamte Mode-Elite trug Stan Smiths, von Céline-Designerin Phoebe Philo bis Marc Jacobs und Yohji Yamamoto. Raf Simons entwarf sogar ein eigenes Model, Kanye West, Pharrell Williams und jeder zweite in der Modebranche trug 2014 Stan Smith - mich natürlich eingeschlossen. Mea Culpa.
Warum ich mir nun so sicher sein kann, dass 2015 dem Adidas Superstar gehört? Ein Sneaker wird nicht zufällig zum 45-jährigem Jubiläum zum „Next big thing“. Es ist das Ergebnis gezielter Marketingaktionen - und damit meine ich nicht nur hübsche Videos und Kampagnenbilder.
Schritt 1: Begehrlichkeit Schaffen
Adidas zeigt, wie auch schon beim Stan Smith, den Klassiker in neuem Gewand. Die sogenannten „Konsortium“-Kollektionen beschreiben eine Art limitierte Edition aus hochwertigen Materialien, die oft in Kooperation mit Künstlern oder Premium Sneaker Stores entsteht. Ende 2014 brachte Adidas eine extrem limitierte und extrem schnell vergriffene "Made in France"-Version auf den Markt - die Superstar-Modelle wurden nicht als Massenware in Asien, sondern von Hand in der kleinen Manufaktur Heschung im Osten Frankreichs produziert, in der auch die ersten Modelle von 1969 entstanden. Das weckt den Sammlergeist, die Preise auf Sneaker-Börsen schnellen in die Höhe und der Edel-Look strahlt auch auf das Original-Modell ab. Ein paar Einblicke, wie es damals in dieser Fabrik aussah, sowie Entwurfszeichnungen und tolle Vintage Werbemotive zum Superstar, hat Adidas Originals im einen Blog veröffentlicht.
Schritt 2: Opinion-Leader
Wenn ein Trend nicht totzukriegen ist, wie aktuell die Sneakerwelle, liegt das natürlich auch an internationalen Stars, die den Trend befeuern. 2015 sind David Beckham, Rita Ora, Damian Lillard und Pharrell Williams die offiziellen Testimonials. Letzterer hatte natürlich auch ein eigenes Stan Smith-Modell entworfen und nun folgt eine Superstar-Edition in insgesamt 50! Farben. Tja, und alles, was Pharrell Williams momentan in die Finger bekommt, kriegt das Label „übercool“.
— Pharrell Williams (@Pharrell) 9. Oktober 2014
Last but not least: Adidas macht sich natürlich auch den großen Einfluss von Moderedakteuren, Style-Bloggern und - ihr ahnt es schon - Streetstylestars zu Nutze und verteilt großzügig Geschenke.
Schritt 3: Präsenz steigern
Neben einer groß angelegten Werbekampagne mit Adidas steuert der Sport-Riese natürlich die Präsenz des Modells in den eigenen Stores und im Online-Shop. Und: Wie bei den Luxusmarken übt Adidas auch auf die Händler einen „sanften“ Druck aus. Sprich: Ordert man diese Saison als Store-Inhaber keinen Superstar, ist die Geschäftsbeziehung angeschlagen und man hat keine Chance auf bestimmte begehrte Modelle.
Ein It-Piece unter 100 Euro - das gilt in Modekreisen als super günstig. Natürlich ist der Adidas Superstar demnach schon fast überall ausverkauft, aber ich konnte noch einige in den Online-Shops herausfischen
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Photo Credit: Adidas, The Upper Club, Catwalkpictures
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