Best of Berlin: René Storck
Die Show von René Storck in Zahlen: Zwei Kleiderständer, fünf Models, 14 Looks und nur etwa 50 Gäste. Bei anderen Schauen könnte man an jede Zahl locker noch eine Null dranhängen – besser macht es das meistens nicht.
Diese Reduktion passt zur Kollektion des Frankfurter Designers. Er zeigte im Kronprinzenpalais während der Fashion Week eine Damenkollektion, aber die Schnittführung erinnert an die klassische Herrenmode. "Neo-Klassisch", nennt René Storck diesen Stil. Das ist seit Beginn an sein Look – wie praktisch, dass "Gender Bending", also die modische Überwindung der Geschlechtergrenzen, gerade DAS große Ding in der Mode ist.
Nichts wirkt überflüssig, jedes Stück ist handgearbeitet. Das sieht und fühlt man, wenn man zum Beispiel einen Mantel aus Doubleface Cashmere (die Cashmere-Königklasse, bei der zwei Lagen miteinader verwoben werden) in den Händen hält, in den man sich im kalten Berliner Winter am liebsten wie in einen schützenden Kokon hüllen möchte. Ein weißes Kleid aus Double Jersey, Hosen aus imprägnierter Seide, die fast wie Papier wirkt, Hemden mit Vionnet-Schnitten, also präzisen Schrägschnitten – alles Made in Germany, in einer Manufaktur im Süden Deutschlands.
René Storck will, dass sich die Frauen sicher fühlen und er will sie nicht verkleiden. "Für diese Art von Mode gibt es immer eine Kundin", sagt René Storck im Backstagebereich, kurz vor der Show. Frauen, die nicht "nach der zehnten Chloé Tasche gieren."
Eine wunderbare, gelungene Kollektion, von der ich – sehr gierig – jedes Stück besitzen möchte.
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Photo Credit: Press Factory
Kommentare
Ganz Deine Meinung, Isabel!
Das Klied im Header würde ich sofort mitnehmen wollen und auch sonst ist da einiges für mich dabei ...