Fashion Fasching

Keine Lust auf sexy Krankenschwester oder süßes Kätzchen? Richtig so, dann hast du das Prinzip von Karneval verstanden. Denn an Fasching, wie man in meiner hessischen Heimat sagt, geht es um originelle Verkleidung, am besten mit viel Humor und Selbstironie.
Die fünfte Jahreszeit steht vor der Tür (23.02. Weiberfastnacht, 27.02. Rosenmontag, 01.03. Aschermittwoch). Höchste Zeit für die Kostüm-Planung!

How to: Verkleiden wie eine Modeikone

Bei einer Verkleidung im Stil einer Fashion-Figur liegt die Herausforderung darin, ein Kostüm zu kreieren, dass jeder erkennt. Ich habe drei Kostüme ausprobiert, die nicht nur ultra-fashionable sind (OMG!), sondern die auch jeder schon im Schrank hängen hat.

Karl Lagerfeld

 
Den Fächer hat er eigentlich abgelegt: „Heute raucht ja kein Mensch mehr“. Macht nichts, für das Faschings-Outfit sind plakative Requisiten wichtig. Das Gute: Deine beste Freundin darf sich sogar als Kätzchen verkleiden und Choupette sein.
Das Outfit: weißes Hemd, schwarzer Blazer, schwarze skinny Jeans und schwarze Ankle-Boots (bitte mit kleinem Absatz). Wichtig: Karl trägt Hemden mit hoch stehenden Vatermörderkragen. Das sorgt direkt für die richtige Haltung.
Die Accessoires: Fächer, schwarze Sonnenbrille, Haargummi. Extrapunkte gibt es für massiven Silberschmuck.
Make-up: Zopf binden. Die Haut muss eher blass sein, die Lippen mit Concealer betupfen. Die 3,95 für Faschings-Haarfarbe kann man sich sparen. Ich hab für die weißen Haaren ordentlich Trocken-Shampoo genommen.
Lieblingswort: „Non?“. Dazu gekräuselte Lippen und Stirn.

Society-Lady

 
Direkt von der Klink zum Faschings-Umzug? Ein echter Jeck lässt sich Karneval nicht von einer Schönheits-Op verderben, sondern nutzt es gleich als Verkleidung. Besonders praktisch: Unter dem Bademantel kann man sich schön warm anziehen.
Das Outfit: Bademantel, Chanel-Tasche (oder eine andere, deutlich erkennbare Designer-Tasche), bequeme Turnschuhe (Erschütterungen müssen für die frisch operierte Nase abgedämpft werden).
Accessoires: Pflaster, blauer Lidschatten, Sonnenbrille, Brosche, opulenter Schmuck.
Make-up: Aus Ermangelung an Lidschatten in Blau, Grün, Gelb für das blaue Auge (angeschwollen von der Nasen-Op), habe ich zum roten Lippenstift gegriffen und ihn mit einem weichen Pinsel vertupft. Sieht auch schön daneben aus. Die Haare müssen eine Föhnwelle haben – man lässt sich schließlich nicht gehen. Roter Lippenstift soll vom Veilchen ablenken.
Lieblingswort: Darling (oder Honey, oder Chérie)

Kim Kardashian

 
Mittlerweile schon fast ein alter Hut, aber immer wieder gut. Kim würde natürlich eher ein „Nacktkleid“, also ein hautfarbenes, enges Kleid wählen. Aber sowas hat man nicht im Schrank. Schwarz tut es auch. Das wichtigste bei diesem Kostüm sind ohnehin die Posen. Am besten alles, was man tut, total übertrieben ausführen: Bauch rein, Po und Brust raus.
Outfit: Schlauchkleid, Riemchen-Heels, Radlerhose oder Bauch-Weg-Pants. Warum? Da kann man mehr hineinstopfen als in normale Unterwäsche und der ausladende Po ist ESSENZIELL!
Accessoires: Am besten ein kleines Kind, das man herumtragen kann wie Baby North West. Bei mir muss ein großes Kuscheltier herhalten. Außerdem: Material zum Ausstopfen des Pos. Besonders gut eignen sich: ein halb aufgeblasener Wasserball oder Luftkissen, die manchmal in Pakten drin sind. Damit kann man sich sogar hinsetzten – einfach Kissen ein bisschen nach oben schieben. Den Po kann man natürlich auch mit Socken ausstopfen, aber die sind recht schwer und könnten herausfallen.
Make-up: Contouring! Da ich diese Kunst nicht beherrsche, habe ich einfach besonders viel von allem genommen. Bis das Make-up bröckelt. Die Haare hat Kim oft streng gescheitelt, das kriegt man problemlos hin.
Lieblingswort: Keins. Küsschen verteilen. Ab und zu weinen, wie in dem berühmten Gif.

Mein Lieblings-Kostüm ist

Photo Credit: Modepilot (Isabelle Braun)
Modepilot ist Deutschlands erster Modeblog. Mit seiner Gründung in 2007 war und ist er Vorreiter der unabhängigen Mode-Berichterstattung. Noch heute wird die Seite leidenschaftlich von Mitgründerin Kathrin Bierling geführt. Sie ist eine ausgebildete und erfahrene Journalistin, die zunächst bei der Financial Times lernte und arbeitete und dann einige Jahre bei der WirtschaftsWoche beschäftigt war, bevor sie die Seiten Harpersbazaar.de, Elle.de und InStyle.de verantwortete. An Modepilot liebt sie, dass sie die Seite immer wieder neu erfinden muss, um am Puls der Zeit zu bleiben. Worin sie und ihre Autoren sich stets treu bleiben: Den Leser ernst nehmen, nicht sich selbst.

Kommentare

  • Kathrin Bierling sagt:

    Haha! Ich kann mich nicht entscheiden, welche Verwandlung ich am lustigsten finde! Bitte lass uns mal als Kim und Kathrin losziehen, damit ich immer einen Po in Reichweite habe, auf dem ich mein Glas abstellen kann.
    • Isabelle Braun sagt:

      Meine leichteste Übung. Trainiere gerade die mit der Champagnerflasche. #lifegoals
  • Barbara Markert sagt:

    KIM, KIM, KIM. Kathrin mag ihr Glas auf Deinen Hintern stellen, dafür reichst Du ihr Deines zum Halten. Du hast ja schon den Kuschelbär im Arm und eine Hand brauchst du zum Posen.
  • katha sagt:

    Ich finde die Societylady super, allerdings versteht man die in München glaub ich besser als in Köln. Ich geh als neureiche Russin - dank Pelzmütze und Kö-Nähe auf der anderen Rheinseite erkennt man es auch... 😉
  • Jana sagt:

    Ich liebe die Societylady!
  • efz sagt:

    was für eine grossartige idee! gut gemacht!es kann losgehen mit fasching, ich mach mich vom acker....
  • Eva sagt:

    Herrlich!

    Ich mag alle drei ...


  • Katjuscha sagt:

    Ich gehe zwar nicht zum Fasching, aber die Kostüme sind eine super Idee. Schick, witzig und praktisch auch noch!

    Wenn es sein muss, gehe ich manchmal als Marlene Dietrich mit Anzug, Borsalino und Pelzstola.