Doppelt gut? Chloé vs. H&M

Es ist einer der "Hot looks" des Sommers 2016, wie Isa so schön über das bunte Hippie-Walla-Walla-Kleid von Chloé sagt. Wir wundern uns gerade, warum sich alle Kopisten wie Zara & Co damit so schwer tun, diesen garantierten Verkaufsschlager zu kopieren. Die Antwort mag auf der Hand liegen: Der Look eines mit Seide gefütterten Kleides aus sehr viel Seidenchiffon ist nicht günstig nachzuahmen. Es ist die Art wie sich die bunten Streifen auf diesem kostbaren Material kräuseln und auch die vielen, bunt gefärbten Bänder und Quasten, die das Kleid veredeln... und sogar auf fünf Stufen Taille und Hüfte akzenturieren. Einzig der Preis wird die meisten von uns abschrecken, dieses bunte Chloé-Kleid zu kaufen, das man allenfalls einmal auf einer Hochzeit auf Ibiza tragen kann: 4590 Euro.
Chloé Regenbogen Streetstyle Modepilot
Streetstyle in Paris bei der Chloé Fashion Show Anfang März
Aber es ist schön anzusehen!
Das Kleid, ebenfalls ein buntes Maxi-Dress, von H&M zum Beispiel nicht. Dass es aus Polyester ist, erkennt man sogar auf dem professionellen Foto. Und auch, dass der Unterrock nur Oberschenkellänge hat. Das sieht nicht nach Leichtigkeit aus, sondern irgendwie... unschön. Der Preis von knapp 50 Euro ist ein Kampfpreis, aber da kämpft H&M, was mich angeht, vergebens.
Kleid Chloe bunte Streifen HM Modepilot Sommer 2016
Das bunte Hippiekleid von Chloé (links) und aus Polyester von H&M (rechts)
Man muss ja nicht jeden Runway-Traum gleich besitzen. Mei, dann kommen eben nur ein paar Glückliche in den Genuss. Hat ja auch nicht jeder einen echten Caspar David Friedrich an der Wand. Ich freue mich jedenfalls auch schon, wenn ich das Original hin und wieder im wirklichen Leben erblicke.
Hippiekleid Chloe HM Modepilot Details Sommer 2016
Details: bei H&M (links) und bei Chloé (rechts)

Die 70er-Jahre Regenbogen-Mode von Chloé aktuell in den Onlineshops:

Photo Credit: Net-a-porter.com, Mytheresa.com, H&M
Modepilot ist Deutschlands erster Modeblog. Mit seiner Gründung in 2007 war und ist er Vorreiter der unabhängigen Mode-Berichterstattung. Noch heute wird die Seite leidenschaftlich von Mitgründerin Kathrin Bierling geführt. Sie ist eine ausgebildete und erfahrene Journalistin, die zunächst bei der Financial Times lernte und arbeitete und dann einige Jahre bei der WirtschaftsWoche beschäftigt war, bevor sie die Seiten Harpersbazaar.de, Elle.de und InStyle.de verantwortete. An Modepilot liebt sie, dass sie die Seite immer wieder neu erfinden muss, um am Puls der Zeit zu bleiben. Worin sie und ihre Autoren sich stets treu bleiben: Den Leser ernst nehmen, nicht sich selbst.

Kommentare

  • Neomi sagt:

    WoW! Die Farben sind echt toll! Der Stoff sieht richtig fliessend aus -was Schönes für den Sommer!

    Fehlt nur noch etwas Schmuck: https://www.bohho.ch/7/schmuck


  • Barbara Markert sagt:

    Das Streetstyle-Bild ist aber ein Beispiel für: So nicht! Sweater und Schuhe passen nicht. Der Mantel schaut aus, als ob es eine Decke wäre, so unmotiviert hängt der über die Schultern. Der ganze coole Gypset-Look des Kleides ist in dem Outfit dahin.
    • Anette sagt:

      Zwar passt der Mantel nicht zum Kleid - zu einem luftigen langen Sommerkleid passt eh kein Mantel - und das Sommerkleid passt nicht zum Wetter - der wehnde Rock und der Anorak tragende Herr im Hintergrund lassen auf eisigen Frühlingswind schliessen, aber die gute Laune der Dame wärmt das Herz und tröstet über den kleinen Stilbruch hinweg 😉
  • Claudine sagt:

    Ich habe das Kleid in Paris im Geschäft gesehen und es ist in Natura eigentlich noch viel schöner als auf den Bildern. Leider kann man das schönste Kleid tatsächlich verhunzen indem man ein Sweatshirt darüber zieht und dann noch einen Mantel darüberfummelt. Furchtbar!

    Das Kleid von H&M ist aber wirklich keine Alternative. Schöner Vergleich mit dem Caspar David Friedrich! Das merke ich mir, wenn ich mal wieder einen nicht bezahlbaren Ding hinterher weine.