Louis Vuitton: Nach der Show ist vor dem Diebstahl

Mit dieser Art von Aufmerksamkeit hat Louis Vuitton sicherlich nicht gerechnet: Nur zwei Tage, nachdem die internationale Modebranche das größte südamerikanische Land nach der Louis Vuitton Cruise Show in Rio wieder verlassen hatte, wurde der Louis Vuitton Flagship Store in Rio ausgeraubt: Die Diebe haben Ware im Wert von über 200.000 Dollar erbeutet.
Laut New York Times ist die lokale Polizei auf der Jagd nach den Dieben, aber ist noch nicht fündig geworden. Angestachelt von der einmaligen Inszenierung der Cruise Collection, standen kaufkräftige Touristen vor dem Store Schlange, mussten aber nach dem Diebstahl mit dem traurigen Rest vorlieb nehmen.
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Es kann auch nach hinten losgehen, das luxusverwöhnte Modevolk in ein exotische Destination einzufliegen, um möglichst viel Presserummel zu generieren: Schwellenland Brasilien war einst auf dem Weg zu wirtschaftlicher Stabilität, steckt aber wieder in der Krise: Das Finanzministerium spricht sogar von der schwersten Rezession in der Geschichte des Landes, hinzu kommt die politische Instabilität. Präsidentin Rousseff wurde erst im Mai wegen Korruptionsvorwürfen von ihrem Amt suspendiert.
In Südamerika kann man mit Designer-Kopien auf dem Schwarzmarkt ein gutes Geschäft machen – bei den ECHTEN Produkten klingelt die Kasse erst Recht. Die gigantische Inszenierung der Cruise Collection im Museu de Arte Contemporânea de Niterói (MAC) hat das sicher noch befeuert. Da bekommt die aktuelle Debatte über „See now, buy now“ doch eine ganz neue Bedeutung: "See now, take now" klingt doch noch besser, wie Vannessa Friedman bei der New York Times schreibt.

Das Video zur spektakulären Show: Louis Vuitton Cruise Collection 2015

Photo Credit: Louis Vuitton
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