
Rückkehr zur Weiblichkeit
Ein Blick auf die Street Styles der abgelaufenen Fashion Week New York ist diese Saison für mich ein wahres Fest. Der große Gender Bender-Hype, also das Verschwimmen der Geschlechtergrenzen in der Mode, scheint einen Gegentrend ausgelöst zu haben: Die Rückkehr zur Weiblichkeit. Neben den dominanten Off-the-shoulder-Looks sieht man viele Volants, Taillenbetonung, locker schwingende Kleider und geschlitzte Röcke. Der Trend setzt sich auch auf dem Laufsteg fort: Rodarte, Marchesa, Brandon Maxwell, Julien McDonald oder Versus huldigten dem weiblichen Körper mit rasanten Silhouetten und fließenden Stoffen (Kathrin hat schon einige der wichtigsten Looks zusammengefasst).
Ich liebe den androgynen Tomboy-Look und habe ein Faible für klassische Herrenstücke: Wollhosen mit Nadelstreifen, Oversize-Hemden oder Monk-Straps. Auch dem Streetwear-Trend mit Hoodies und Jogginghose kann ich viel abgewinnen. Dennoch: Schön, dass nach der Oversize-Welle und der Minimalismus-Ära wieder Weiblichkeit stilvoll(!) inszeniert wird. Diese Street Style-Looks machen jedenfalls Lust darauf, sich mal wieder richtig herauszuputzen.
Street Styles aus New York
Ich wollte eigentlich schreiben: Kein Wunder, wenn ihnen die Männer hinterherpfeifen. Aber das darf man nicht sagen, das gilt als sexuelle Belästigung. Ob ich den zwei Ladys als Frau hinterherpfeifen darf? Würde ich jedenfalls tun.
Man Repeller hin oder her: Leandra Medine trägt ein ultra-feminines Slip-Dress im Lingerie-Look. Selbst "edgy" kombiniert mit Jeans sieht das sexy aus.
Sarah Rutson (Vice President Global Buying Net-A-Porter) hat ein Händchen für Layering und Avantgarde-Looks im Stil von Comme des Garçons. Offenbar auch für feminine Stylings. Das kobaltblaue Kleid von Saloni mit Riemchen-Pumps steht ihr hervorragend!
1 Look, 3 Trends: Plissee, Off-the-shoulder und Midi-Länge. Sehr elegant, sehr lässig.
Der Rücken wird oft bei der Inszenierung vernachlässigt. Hier sieht man, warum das ein Fehler ist.
Man könnte sagen: Die Pose von Model Teddy Qquinlivan ist "over the top". Mir gefällt das besser, als die "Handy-am-Ohr"-Pose. Go Teddy!
Caroline Issa (Tank Magazine) weiß, was ihr steht. Zum Beispiel feminine Mini-Kleider mit spitzen Mary-Jane-Flats.
Lisa Aiken (Retail Fashion Director Net-a-Porter) zeigt wie 50er-Jahre-Eleganz mit einer Sanduhr-Silhouette modern funktioniert. Das Top ist von The Row, der Rock von Awake und die Mules von Prada.
Miroslava Duma trägt gerne den allerneusten Trend (z.B. Vetements-Jeans und Logo-Shirts). Klar, dass auch sie jetzt ein rotes Kleid mit gegürteter Taille trägt. Auch ein Trend, dem wir Potenzial einräumten. Hier geht's zum Artikel >>>.
Stylistin Giovanna Engelbert (vorher Battaglia) ist nie in Sack und Asche gehüllt. Dieser Look steht ihr aber besonders gut. Und das Pyjama-Kleid mit Gürtel sieht sehr glamourös aus und ist vermutlich sogar ziemlich gemütlich.
Shop the Trend: Red Dress

Newsletter
Photo Credit: Catwalkpictures
Kommentare