Label to watch: Attico
Es waren zunächst Samtkleider, die mich auf das Label (im Februar 2016 gegründet) aufmerksam machten: Alle boten plötzlich Samtkleider als das neue Ding an, aber nur die Modelle von Attico (ital. = Penthousewohnung) wollte man auch wirklich haben. Da waren sie allerdings schon ausverkauft. Barbara hat neulich einen Kimono der Marke in ihrem Kimono-Post vorgestellt >>>. Isa nennt die Gründerinnen Gründerinnen Georgia Tordini und Gilda Ambrosio (Bild oben und unten) Streetstyle-Darlings (mit Recht!) >>> In der aktuellen Ausgabe von Madame (Februar 2017) führt Deputy Fashion Director Konstantin Spachis ein Interview mit den beiden, die „ihr modisches Gespür in eigene Designs" übersetzen.
Bekanntheit durch Instagram
Den beiden italienischen Designerinnen gelang es zunächst, Begehrlichkeit für ihre entworfenen Kleider über Fotos auf Instagram zu kreieren (@the_attico): 34.200 Abonnenten haben sie dort nach nur einem knappen Jahr und das fast ohne der vielen Streetstyle-Fotos, die von ihnen im Netz kursieren. Dass die Bilder halten, was sie versprechen, zeigen die Onlineplattformen, die die Kollektionen bereits ordern: Matchesfashion.com, Mytheresa.com, Modaoperandi.com und Net-a-porter.com.
Frühjahrs/Sommerkollektion 2017 von Attico
Wanted!
Mein aktuelles Lieblingskleid ist ein schwarzes Seidenkleid mit einem Hummer darauf (Bild ganz unten) aus der Frühjahrs/Sommerkollektion 2017 von Attico. Hier zeigt sich abermals die modische Finesse von Ambrosio und Tordini. Denn nahezu jede Modejournalistin hat den Traum von einem Hummer-Ausgehkleid in ihrem Hinterkopf, aber nicht jede ist US-Vogue-Chefredakteurin und hat Verwendung für ein textiles Zitat des legendären Hummerkleids von Elsa Schiaparelli aus den Dreißigerjahren.
Es gab seit dem legendären Wurf von Elsa Schiaparelli viele neue Hummer-Varianten – für keines konnte ich mich bislang erwärmen. Wovon rede ich eigentlich? Es geht um Modegeschichte: Die französische Modedesignerin Elsa Schiaparelli (1890 - 1973) schockte Anfang 1937 mit einem Kleid das sie gemeinsam mit dem spanischen Künstler Salvador Dalí umsetzte. Sie bat ihn, einen Hummer für ein weißes Seidenorganzakleid zu malen. Zu diesem Zeitpunkt war Dalí für sein Hummermotiv (seit 1934) schon bekannt und assoziierte dieses mit Sexualität – Essen und Sex gehörten für ihn zusammen. Dalís große, rote Hummervorlage für Schiaparelli wurde von dem Seidendesigner "Sache" auf Schiaparellis langen Rockteil aufgemalt. Die Vogue widmete diesem Kleid damals acht Seiten!
Jetzt, endlich, finde ich ich ein Schiaparelli/Dalí-Zitat, das ich tragen möchte – dank Attico. Das Kleid hätte man bis vor Kurzem bei Modeoperandi noch vorbestellen können (Auslieferung 16. Januar bis 15. April), es ist aber schon wieder vergriffen. Ich warte auf Nachlieferung.
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Photo Credit: Catwalkpictures, Attico
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