Ich traue mich!
Nach einigen Experimenten im Teenageralter (blonde Blockstreifen, Tönungen in Pflaume und Kirsche, Streifenhörnchen) habe ich nie wieder meine Haarfarbe geändert. Ich trage also meine Naturhaarfarbe, seit ich ungefähr 17 Jahre alt bin. Ein tiefes, dunkles Braun. Eine schöne, satte Farbe, die mittlerweile von ein paar borstigen, weißen Haaren gestört wird.
Und ich bin es leid. Nach 12 Jahren ist mir wirklich nach einer Veränderung. Am besten einer ganz radikalen – nicht, weil ich einen Lebensabschnitt begraben will. Sondern einfach, weil ich mich beim Blick in den Spiegel langweile.
Von Braun auf Blond
Immer wieder habe ich davon geträumt, platinblonde Haare à la Donatella Versace zu haben. Wenn ich jemandem von dieser Idee erzählte, starrten mich aufgerissene, ungläubige Augen an. Und darum hab ich mich nie getraut. Nun ist es endlich soweit, denke ich, und gehe beschwingt und auch ein wenig ängstlich vor der eigenen Courage zu Andrea Hecker, der ich mich dank Wella Professionals anvertrauen darf.
Mein Besuch bei Wella Professionals-Expertin Andrea Hecker
„Das bist du nicht“, sagt Andrea bestimmt, als ich ihr einen Freifahrtsschein erteile und von meinen platinblonden Träumen erzähle. Sie muss es wissen: Sie ist eine der begehrtesten Coloristinnen des Landes, gestaltet die Produktentwicklung bei Wella Professionals mit und arbeitet weltweit für Designer und Stars. Unter anderem ist sie für die Traumhaarfarbe von Poppy Delevingne verantwortlich, von der ich schon letztes Jahr schwärmte.
Am Morgen unseres Treffens in der Haarfärberei, ihrer „Spielwiese“ in München, kam sie gerade aus Hamburg zurück. Eine Kundin hatte sie einfliegen lassen. „Jemand, den man kennt?“, frage ich neugierig. „Ja“, sagt sie. „Und verrätst du mir auch wer?“ „Auf keinen Fall“, sagt sie lachend und bindet sich ihre Lederschürze um.
Wenn man von Promis und Hairstylisten redet, dann hat man einen bestimmen Typ Frau vor den Augen. Andrea passt in keine Kategorie, die mir so einfällt. Aber beschreiben kann ich sie trotzdem: Eine Macherin mit dem Herz am rechten Fleck. Urkomisch, schlau und neugierig. Schon fünf Minuten nachdem ich auf ihrem Stuhl Platz genommen hatte, wusste ich: Die Frau ist genau mein Ding. Und hat mein volles Vertrauen.
„Du kriegst ein Bright Contouring. Du wirst aussehen, als hättest du gerade drei Wochen auf Maui in der Sonne gelegen“, erklärt sie ihren Plan für meine Haare. Wer würde da nicht „Hier!" schreien?
Bright Contouring – was ist das denn bitte?
„Ist das Balayage“, frage ich pseudo-wissend, als Andrea mit einer Freihandtechnik Farbe aufträgt. „Das kannst du nennen, wie du willst. Ich weiß, dass es alle paar Wochen einen neuen Trendbegriff gibt. Wir nennen es schon ewig "Painting'", erklärt sie mir. Die Farbe wird sozusagen auf meine Haare „gemalt“. Das erfordert Erfahrung und Fingerspitzengefühl, hat aber einen großen Vorteil gegenüber den typischen Foliensträhnchen (die auch meine Teenager-Experimente verursachten): Bei der Arbeit mit Folien erzielt man am Ansatz eine sehr starke Aufhellung, weil das Haar noch nicht so verhornt ist, wie die längeren Partien. Zu den Spitzen (stärker verhornt) wird die Farbe dann dunkler. Und darum sehen die blonden Highlights dann aus wie ein Streifen.
Den Begriff „Contouring" kennen die meisten als Make-up-Technik, bei der mit dunkleren Tönen das Gesicht modelliert wird. Hinter der Färbetechnik Bright Contoruring verbirgt sich die moderne Kunst, Haare zu färben. Garantiert ohne Streifenhörnchen-Gefahr! Der Ansatz wird nicht gefärbt und die Farbe in unterschiedlicher Stärke auf Haarsträhnen aufgetragen. Ziel ist es, die Konturen des Gesichts weich herauszuarbeiten: Gezielt platzierte, blonde Highlights öffnen die Gesichtskonturen, dunklere Nuancen rücken Gesichtspartien in den Hintergrund. So kann der Friseur auf die Feinheiten des Gesichts eingehen und prägnante Merkmale bewusst hervorheben. In meinem Fall: Mein eher rundes Gesicht wirkt markanter. Durch diese Technik wirkt das Ergebnis natürlich und die Haarfarbe „wächst“ mit. Das heißt, es sieht nicht nur gut aus. Ich muss auch nicht alle drei Wochen den Ansatz nachfärben.
Ich hielt meine dunkle Naturhaarfarbe lange für die Variante, die am besten zu mir passt – hat sich die Natur ja schließlich so ausgedacht. Das ist für mich die überraschendste Erkenntnis: Die Veränderung ist durch das Bright Contouring so dezent, dass ich mich nicht wie ein „anderer“ Mensch fühle. Aber ein bisschen schöner. Durch die hellen Highlights wirkt mein Gesicht harmonischer, mein Teint strahlt mehr (Ist das dieser Glow, von dem alle reden?) und trotz dieses Effekts muss ich mich künftig nicht mit einem Ansatz rumärgern.
Kennt ihr den Spruch „Man weiß erst, was man hatte, wenn man es verloren hat"? Ich wusste nicht, was ich will, bis ich es bekam.
Ein großes DANKE an die wunderbare Andrea und Wella Professionals: Dank Euch geht jetzt schon beim Blick in den Spiegel ein bisschen die Sonne für mich auf.
*Offenlegung: Die Produkte und das Treatment wurden mir von Wella Professionals zur Verfügung gestellt.
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Photo Credit: Karsten Gohm für Modepilot
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