Keine Ausreden mehr: Das ganze Jahr über draußen schwimmen.
Ich sah mal eine ältere Dame neben mir im Münchner Eisbach schwimmen: wunderschön, ungespritzt. Damit ich es später nicht bereuen würde, sie nicht gefragt zu haben, sprach ich sie an: Darf ich Ihr Schönheitsgeheimnis wissen? Ihr Rezept sei es, nie einen Mann bei sich einziehen zu lassen; bis ins hohe Alter zu arbeiten und jeden Tag, das ganze Jahr über, im kalten Wasser zu schwimmen. Seither versuche ich, mich ihrem Vorbild zu nähern, vergeblich. Obwohl ich jetzt sogar − neben München − auch in Den Haag an der Nordsee lebe und jeden Tag im Meer schwimmen könnte. Aber bei unter 25 Grad kann ich mich einfach nicht überwinden. Und, dass Neoprenanzüge schlecht für die Umwelt sind, kann ich auch nicht mehr behaupten...
Neoprenanzug ohne Neopren
In München hat Katharina Khadjavi ein Start-up für Outdoor-Mode von Frauen für Frauen gegründet. Denn Outdoor-Mode ist nicht besonders ansprechend, vor allem für Frauen, die auch modisch interessiert sind. Katharina ist das. Sie hat zuvor in London für den British Fashion Counsil gearbeitet, ist ein Fan hochwertiger Mode. Und die 29-Jährige ist gern und viel draußen − auf und im Wasser und in den Bergen unterwegs, wie im Übrigen sehr viele meiner Kollegen aus der Modebranche!
Dabei ist die Kleidung im besten Fall praktisch und funktionell. Ein gutes Aussehen muss dem − bei gleichzeitiger Bewusstseinsschärfung für die Umwelt − nicht entgegen stehen, wie Katharina nun beweist. Mit ihrer Marke Kintana bietet sie schöne Outdoor-Mode an, so nachhaltig wie möglich produziert. Das Ganze ist unterteilt in zwei Kollektionen: 'Above' zum Wandern, Abenteurern und Campen und 'Below' mit kombinierbaren Einzelteilen fürs Schwimmen, Tauchen, Surfen, usw.
In diesem Artikel möchte ich auf die Wasser-Kollektion näher eingehen. Denn hier geht es um typische Neoprenbekleidung, nur eben ohne Neopren. Denn Neopren ist ein Synthetikkautschuk. Die Bodys, Jacken und Leggings von Kintana hingegen sind aus einem 1,3 mm Bio- und kalkbasiertem Schaumgummi, der PVC -frei ist aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird.
Das Futter besteht aus recyceltem Polyester, das aus alten Plastikflaschen hergestellt wird. Selbst das Reissverschlussband ist aus recyceltem Material. Somit gibt es jetzt wirklich keine Ausreden mehr. Schließlich gibt es hier in der Nordsee auch noch Quallen, die mir nun nichts mehr anhaben können. Dafür ziehe ich auch noch eine langärmelige Jacke von Kintana drüber.
Ein weiterer schöner Pluspunkt: Kintana arbeitet mit der gemeinnütziges Organisation SeeTrees zusammen. Konkret bedeutet dass, das für jedes verkaufte Teil ein Mangrovenbaum gepflanzt wird. Das ist ein Baum, den man aufgrund seiner Salzwasserresistenz auch in Küstenregionen pflanzen kann.
Die Anzüge sitzen strack, wie es sich für herkömmliche Neoprenanzüge auch üblich ist. Wer bei Bodys eine Small trägt, aber über 1,70m groß ist, ist mit einer M-Größe vermutlich besser beraten.
Das Sortiment der 'Below'-Kollektion
Das Sortiment besteht aus ärmellosen und langärmeligen Bodys in komplett Schwarz oder Schwarz mit Silber. Dazu passen entsprechende Jacken und Tights. Die gesamte Kollektion findet Ihr hier >>>
Outtakes
Und natürlich ist auch das Reinkommen wie bei jedem anderen Neoprenanzug keine superleichte Angelegenheit (siehe meinen Gesichtsausdruck unten). So ein Anzug muss aber eng sitzen, damit er im Wasser warm hält. Aber das ist es wert! Denn es geht nichts über das gute Gefühl, draußen aktiv gewesen zu sein. Dann, wenn man sich auf der Bergspitze einen Kaiserschmarrn gönnt oder hier am Strand zwischen zwischen Burger oder Pizza entscheidet.
Newsletter
Photo Credit: Modepilot
Kommentare