Periodenslips − eine gute Idee?
Periodenslips sind an sich eine gute Idee. Schließlich trägt man Slips eh, Tampons und Binden nicht. Sie kommen on top unseres Konsums. Wenn Hygieneartikel und Slip eins werden, dann können wir also einiges einsparen − und der Umwelt ersparen wir ordentlich Müll und Ressourcen. Allerdings: Es kann eine nicht ganz leichte Umstellung auf Periodenslips sein.
Wir lassen uns auf Periodenslips ein
Für diesen Artikel testete ich verschiedene Periodenslips und bat auch meine Freundin Julia, dies zu tun. Dafür verzichtete sie auf ihre geliebten Tampons, die sie bislang gegen alles und immer wortreich verteidigte: Binden stinken nach Parfumstoffen, Periodentassen sind eine schmierige Angelegenheit.
Julia ging soweit, die in Frauenmagazinen und auf Instagram sich feiernden Freibluterinnen am liebsten nach Afrika in die Dörfer zu schicken. Dort können sie ja lernen, was Hygieneartikel mit Bildung zu tun haben. Unrecht hat sie nicht. Die Mädchen können dort jeden Monat eine Woche lang nicht zur Schule gehen, weil sie keine Hygienemittel zur Verfügung haben. Zum Glück möchte Julia den Periodenslips aber eine Chance geben. „Vielleicht möchten wir nicht mehr ohne leben,“ sagt sie und willigt ein.
Periodenslips im Test
Der erste Eindruck: Wenn man es nicht weiß, sieht man es den Periodenslips nicht an. Die Periodenunterhosen von heute sind so dünn im Schritt, dass sie sich von normalen Slips kaum unterscheiden.
Aber es gibt große Unterschiede zwischen den verschiedenen Periodenslips. Manche wirken sehr synthetisch, in anderen mache ich eine schlechte Figur und wieder andere sind so sexy, dass ich vorm Spiegel mit den Hüften schwinge vor Freude.
Vor-und Nachteile von Periodenslips
Vorteile eines Periodenslips: Wenn die Periode nicht zu stark ausfällt, kann man den ganzen Tag einen schönen Slip, ja, sogar einen mit Spitze tragen und muss sich um nichts anderes kümmern. Also das Herumhantieren mit Watte, Binden, Tampons, etc. fällt aus. Gerade unterwegs möchte man nicht derlei Hygieneartikel austauschen müssen, z.B. auf einer Flughafentoilette, nachdem man die Türklinke angefasst hat.
So ein Slip nimmt so viel Blut auf wie 1,5 bis 2 Tampons und lässt sich bis zu drei Jahre lang wiederverwenden. Man kann sich ausrechnen, wie viele Tampons oder Binden man sich und der Umwelt über die Jahre hinweg damit einspart. Pro Slip sind das in drei Jahren circa 72 Tampons.
Das war es mit den Vorteilen. Denn sobald die Periode stärker ausfällt, reihen sich die Nachteile aneinander. Da wäre hin und wieder so ein nasses Gefühl, das man plötzlich hat, z.B. mitten in einem Gespräch oder beim Laufen, bis der Saugkern alles aufgenommen hat. Binden-Verwenderinnen tun sich bei einem Wechsel auf Periodenunterwäsche vielleicht etwas leichter.
An stärkeren Tagen
An stärkeren Tagen empfehle ich zusätzlich doch noch ein Tampon. Denn man möchte seinen Slip nicht mitten am Tag wechseln müssen, also Schuhe, Jeans ausziehen, Periodenslip wechseln, den alten unter kaltem Wasser auswaschen. Ich habe mir schon dabei zugesehen, wie ich auf der Toilette sitzend, mit Toilettenpapier probiert habe, das Blut aus dem vollgesogenen Zwickel auszudrücken. Nur, um ein paar Stunden zu gewinnen.
Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem man den Periodenslip wechseln muss und das lieber nicht auf Reisen oder im Büro. Wohin mit dem nassen Slip? Und jedes der Testmuster muss vor der Maschinenwäsche kalt ausgewaschen werden.
Fazit
Für mich eignen sich Periodenslips, weil meine Periode nicht so stark ist. Für die ersten Tage (und Nächte) einer Periode empfehle ich die Slips von Skenty. Da diese bis zu vier Tampons ersetzen, etwas breiter geschnitten sind und breite Tape-Säume haben, die nichts durchlaufen lassen. Allerdings halten sie nur ein Jahr lang. Jene von Femtis eignen sich auch, sitzen aber nachts etwas zu locker und hängen tagsüber fast windelartig. Unser Favorit...
Unser Favorit
Frauen mit einer stärkeren Periode dürften ab Tag 3 oder 4 Freude an einem Periodenslip haben. An diesen Tagen wechsele ich zu den High Waist-Spitzenslips von Kora Mikino. Also dann, wenn ich eigentlich gar keine Tampons mehr verwenden möchte, weil sie angesichts der verbleibenden Blutmenge etwas übertrieben erscheinen, aber ein gefaltetes Klopapier halt auch nicht reicht, um einen schönen Slip zu schützen. Mit dem dunkelblauen Periodenhipster mit Spitze fühle ich mich aber sicher und sogar sexy. Hier geht es zum Set: >>>
Das findet übrigens auch Julia, und das sogar an ihrem ersten Periodentag schon, welcher heftig ausfiel. Und sie fügt hinzu, dass diese Slips ideal für alle Spiralen-Trägerinnen sind, die nie genau wissen, wann die nächste Schmierblutung kommt. Aus diesem Grund bestellt sie noch weitere von den High Waist-Spitzenmodellen, um sie einfach immer tragen zu können.
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Photo Credit: Kora Mikino, Modepilot
Kommentare
Und nebenbei: toll siehst du und das set an dir aus 😍
Oh, toll, Periodenwäsche endlich auch mal in hübsch. Die Sets sehen an euch beiden wunderbar aus!
Die von mir bisher getesteten Varianten waren leider nie so dolle und hatten arg viel Material im Schritt. Dann werde ich mich mal bei Kora Mikino für einen neuen Versuch eindecken …
Hallo Kathrin, hallo Julia,
danke für diesen tollen Beitrag! Ich als langjährige Tamponträgerin habe das so langsam satt und würde gerne mal in die Welt der Alternativen hineinschnuppern! Die Slips scheinen mir einen Versuch wert zu sein!
Viele Grüße!