Modeische Grausamkeiten Part II
Bleiben wir bei Typologien. Weil's Spaß macht. Ich war vorgestern bei einer Wohnungsbesichtigung, wo Kollegin Marnette und ich im Herzen des Altbaus eine verbarrikadierte Durchgangstür vorgefunden haben, weil der Vormieter den Platz lieber für ein DVD-Regal nutzte, als Wohn- und Esszimmer miteinander zu verbinden. Da fragt man sich doch, was derjenige sonst so für Gepflogenheiten hat, mal abgesehen davon, dass DVD-Regale so last season sind, wie CD-Türme es einst waren.
Wenn es sich um eine Frau gehandelt haben sollte, dann hatte sie bestimmt Delphin-Handtuchhalter mit Saugknopf neben der Dusche und diese kleben jetzt im neuen Badezimmer an der Wand. Zum Schlafen trägt sie entweder H&M-Pyjamas aus der Snoopy-Serie oder so Motto-Shirts:
Und ihre Ballerinas sind ausgelatscht und riechen.
Wahrscheinlicher ist es aber, dass ein Mann auf so eine beknackte Idee kam, die alte Verbindungstür mit DVDs zu füllen. Verbarrikadieren, sammeln – das fällt doch in deren Bereich, oder entspreche ich mit dieser Aussage jetzt selbst einem Klischee?
Wenn es aber nun tatsächlich ein Mann war, dann hatte er mit Sicherheit einen riesigen Flatscreen in diesem Zimmer an der Wand hängen und eine Couch davor stehen, auf der er gelegentlich eingeschlafen ist. Und zwar in Socken, die er sich zum Vorteilspreis bei der Metro kaufte. Vermutlich trägt er immer noch eine Jeans von True Religion, aber mittlerweile ohne die auffälligen Nähte – er vertraut der Marke einfach in ihrer Entwicklung, den Zeitgeist zu treffen. Seine Ed Hardy-Shirts hat er gegen die von Philipp Plein eingetauscht und kauft mittlerweile bei American Apparel. In seine Rolex hat er sich ein Totenkopf-Zifferblatt einbauen lassen. So, und jetzt macht ihr weiter...
Fotos: H&M, watch2watches.com
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Kommentare
... und nicht zu vergessen Georg Gina & Lucy Taschen + passenden Geldbörse.
Und selbstverständlich, wie könne es auch anders sein Gelfingernägel mit Glitzer oder diversen Motiven
Hab' noch einen: Tiroler Nussöl, LSF 2 muss reichen.