Preview: Die ersten Karl Lagerfeld Uhren!
"Nun also auch Karl. Nach Ralph Lauren 2010 und Dolce & Gabbana letzten Herbst, lanciert auch Lagerfeld seine eigene Uhrenkollektion unter eigenem Label. Naja fast, denn um Produktion und Vermarktung kümmert sich die allseits bekannte Fossil-Group, die für die halbe Modebranche eine Armada an Modellen in Lizenz herstellt (unter anderem für Emporio Armani, Burberry, Marc Jacobs und Diesel). Das verwundert gleich doppelt: Denn zum einen verließen soeben die Gabbanas genau diesen Hersteller und produzieren ihre Uhren nun in der Schweiz selber. Zum anderen folgen sie wie vorher schon Ralph Lauren dem Trend weg von preiswerten Quarzmodellen hin zu sündteuren, mechanischen Manufakturkollektionen wie es seit Jahren schon Louis Vuitton, Chanel, Dior und Hermes vormachen. Seit wann interessiert Karl Lagerfeld das, was andere tun, scheint die Antwort zu lauten. Oder anders formuliert, kein Trend ohne Gegentrend: Alle Lagerfeld-Uhren haben Quarzwerke und kosten mit Preisen von 199 bis 599 Euro nicht mal ein Zehntel der teuren Konkurrenz.
Wollen wir das? Die Kollektion ist riesig und wirkt mit 50 Modellvarianten in sieben Kollektionen zunächst so, als wolle Lagerfeld den Uhrenhype der letzten Jahre mit einem Schlag aufholen und das Feld von hinten her aufräumen. Immerhin hat selbst Rolex nur zehn Grundmodelle im Angebot – und die Marke ist 105 Jahre alt. Allerdings und das ist bei Uhren nun mal entscheidend, sind die Modelle gut wiedererkennbar und unterscheidbar. Neben der eher spielerischen Kollektion „KARL Chain“, unter anderem mit an Ketten hängenden Taschenuhren, sticht vor allem die nietenbesetzte Kollektion „Karl Zip“ mit Reisverschlüssen ins Auge (darunter befindet sich auch die teuerste, zugleich Role Model, ein schwarzes Nietenarmband mit integrierter Uhr, meine persönliche Empfehlung). Am meisten verkauften dürfte sich allerdings die maskuline „Karl 7“ (ab 199 Euro). Um das zu erkennen, braucht es nicht mal die Glückszahl des Designers im Namen. Sie erinnert nicht nur an die legendäre „J12“ aus dem Hause Chanel, dessen Chefdesigner Lagerfeld seit immerhin 30 Jahren ist, sondern vor allem an sein privates Lieblingsmodell: Er trägt seit über 35 Jahren eine Royal Oak von Audemars Piguet. Die sorgte im Jahr ihrer Lancierung 1972 für Aufsehen, da sie als Stahluhr erstmals teurer war als eine Massivgoldene. Sie gilt heute als Klassiker. Womit bewiesen wäre, dass gegen den Trend zu arbeiten, sehr erfolgreich sein kann."
Mehr dazu im exklusiven Modepilot-Uhreninterview mit Karl Lagerfeld nächste Woche.
Photos: PR Karl Lagerfeld
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