Milan Fashion Week: Aquilano.Rimondi
Eine meiner Lieblingskollektionen für Sommer 2014 ist die von dem Designer Duo Tommaso Aquilano und Roberto Rimondi, die in Mailand auch ihre Kollektion für Fay zeigten, wobei die Snoopy-Kleider dort nicht so mein Ding waren. Was die beiden eigentlich drauf haben, nämlich wahnsinnig geschmackvolle Lady-wear, bewiesen sie gestern Abend erneut einem von Jil Sander bereits verwöhnten Publikum.
Sie nennen es "Italian Pop", eine Neuinterpretation grafischer Muster, nicht gedruckt, sondern genäht. Dafür verwendeten sie, wie viele andere in Mailand, erstaunlich winterliche Farben, wie Weinrot, Smaragdgrün, Gold, Dunkelblau und Dunkelbraun...
Ähnlich, wie wir es zuvor bei Jil Sander auch gesehen haben, machten sie den Bauchfrei-Trend mit hohem Bund und Gürtel gern tragbar.
Sportliches Detail: die Überkreuz-Naht unterhalb des runden Halsausschnittes, wie man sie von Sweatshirts kennt...
Warum gelingt den beiden, alles Wesentliche der Modeströmungen aufzugreifen und dabei der Frau so gerecht zu werden? Sie ließen sich von den tahitianischen Frauen von Paul Gauguin inspirieren – paradiesische Bilder, die mehr dem Traum des Künstlers als der Realität entsprachen.
Und dann war da noch das Spiel großer Gegensätze: Der Schnitt eines Sweatshirt-Kleids, aber gefertigt aus reich bestickter Seide; ein kurzes Oversize-Top mit Querstreifen zu einem schmalen Rock (in der neuen Länge) mit schmalen Längsstreifen... All das trifft den Sommer 2014 ins Herz.
Roberto Rimondi und Tommaso Aquilano nach ihrer Runway-Show – keiner rannte schneller über den Laufsteg und wieder zurück.
Fotos: Catwalkpictures
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