Das 1 x 1 des Onlineshoppings

OH MEIN GOTT. Der Sale hat begonnen. Höchste Zeit also, dass ihr zu Shopping-Profis ausgebildet werdet. Möge die Internetverbindung und das Kreditkartenlimit mit euch sein.
Du hast den perfekten Sommer-Schuh gefunden, aber der Shop bietet keinen kostenlosen Versand an? Suche bei Google mit dem genauen Produktnamen (ein Hoch auf die Brüder „copy“ und „paste“) und prüfe, ob ein anderer Shop das Produkt führt und aktuell "Free Shipping" anbietet. Außerdem: Online-Shops sind scharf auf Deine Email-Adresse, damit sie Dich mit Newslettern bombadieren können und sie locken mit Gutscheinen oder kostenlosem Versand bei Anmeldung. Ansonsten bleibt immer die Oldschool-Variante: Bei der Bestellung mit Freunden zusammentun.
Die erste Regel: Höflich bleiben. Hier kommt man nicht weit, wenn man in den Hörer schimpft. Die meisten Kunden rufen an, weil sie sich beschweren möchten. Sprich: Die Mitarbeiter im Kundenservice sind abgehärtet. Du kannst anrufen und freundlich(!) nach speziellen Angeboten fragen: Gibt es aktuell vielleicht Rabattcodes? Erstattet man Dir die Versandkosten, wenn Du bei ihnen statt bei der Konkurrenz kaufst? Wenn das neue Fundstück mit einem Fehler im Briefkasten landet (kaputt, Fleck, Farbe weicht extrem vom Bild ab), solltest Du unbedingt nachfragen, ob die Versandkosten erstattet werden. Mytheresa ist da beispielsweise sehr kulant.
Ihr habt euch in den Rock von Giovanna Battaglia verliebt, aber keine Ahnung, von welchem Designer das Prachtstück stammt? Bild speichern und via www.google.de/imghp suchen. Leider funktioniert die Methode nicht zu 100 Prozent, aber meist nähert man sich so dem Ziel.
Jeder, ich wiederhole, jeder große Online-Shop analysiert die Verkäufe und Besucherströme. So können die Preise, je nach Nachfrage, schwanken. Wenn Du Dir also 20 Mal das gleiche Kleid anschaust wird es im Preis garantiert stabil bleiben, eventuell sogar steigen – das Prinzip kennen wir schon von Flügen oder Hotels. Viele Händler haben außerdem Tools, die die Angebote der Konkurrenz überwachen und die eigenen Preise entsprechend anpassen. Hinzu kommt der Panik-Moment: „10 Leute Schauen sich gerade dieses Zimmer an“, „Nur noch 1 Stück verfügbar!“. Beim nächsten Kauf-Impuls daran denken: Dahinter steckt ein Algorithmus. Besser ist es, einen Preisalarm zu abonnieren – aber bitte einen, der auch funktioniert. Mein Tipp: Spottster. Hier kann man den Preislarm für konkrete Produkte einstellen und bekommt eine E-Mail, wenn der Preis gefallen ist.
preisalarm mode luxus besten
Laut Spottster locken die besten Angebote an diesen Tagen:
Mode: Juni & Juli, Donnerstag
Beauty & Parfüm: November; Freitag
(Quelle: BrandEins)
Viele Händler schließen die Bücher für das vergangene Wirtschaftsjahr am 31. Januar und nicht am 31. Dezember. Unternehmen wollen logischerweise gute Umsätze präsentieren, also stehen die Chancen auf ein Schnäppchen am Anfang des Jahres ebenfalls sehr gut.
Lasst euch nicht von Zara, Asos & Co hinters Licht führen. Anbieter von günstiger Mode sind Meister der Inszenierung und wir fallen gerne darauf herein. Unbedingt die Möglichkeiten von Online-Shopping nutzen: 360-Grad Ansicht, Video, Produktbeschreibung. Aber Vorsicht: Jeder Shop macht seine eigenen Produktfotos, die Belichtung variiert. Die Farbe kann daher sehr unterschiedlich wirken – deshalb unbedingt nach dem Produkt googeln (siehe Punkt 1) und vergleichen. Ebenso die Maße genau beachten – eine mittelgroße Cross-Body-Bag (Foto) entpuppt sich sonst manchmal als winzige Clutch (Realität). So kann man  sich viele böse Überraschungen ersparen.
Coupon- und Rabattseiten sind die Pest. Sie locken mit „-80%“ und meinen den Sale, den man ohnehin schon im Blick hat oder zeigen Angebote, die meist schon abgelaufen sind. Diese Seiten sind darauf optimiert, möglichst viele Leute anzuziehen und möglichst viel Werbung auf die Startseite zu knallen. Mein Tipp: Browser Plug-In Honey. Wenn man Honey installiert hat und einen Online-Shop besucht, zeigt das Plug-In alle für diese Seite verfügbaren Rabatt-Codes an. Gern geschehen.
honey rabattcodes coupons luxusmode shopping online
Photo Credit:
Modepilot ist Deutschlands erster Modeblog. Mit seiner Gründung in 2007 war und ist er Vorreiter der unabhängigen Mode-Berichterstattung. Noch heute wird die Seite leidenschaftlich von Mitgründerin Kathrin Bierling geführt. Sie ist eine ausgebildete und erfahrene Journalistin, die zunächst bei der Financial Times lernte und arbeitete und dann einige Jahre bei der WirtschaftsWoche beschäftigt war, bevor sie die Seiten Harpersbazaar.de, Elle.de und InStyle.de verantwortete. An Modepilot liebt sie, dass sie die Seite immer wieder neu erfinden muss, um am Puls der Zeit zu bleiben. Worin sie und ihre Autoren sich stets treu bleiben: Den Leser ernst nehmen, nicht sich selbst.

Kommentare

  • Kathrin Bierling sagt:

    Liebe Isa,

    da die meisten Kunden während der Arbeitszeit online kaufen (weiß ich aus meiner Onlineshop-Zeit), bieten viele Onlineshops an den Wochenenden attraktive Angebote, wie "Free Shipping" oder extra 15 Prozent auf ausgesuchte Designerteile, an. Das ist dann unsere Zeit 😉

    Bussi, Kathrin


  • Susanne sagt:

    Ihr habt schon oft das Thema "social responsibility", Produktionsbedingungen etc behandelt, daher weiß ich nicht, ob der "Tipp versandkostenfrei bestellen" noch "politisch korrekt" ist. Auch bei den Paketdiensten gibt es Preiskämpfe, Fahrer werden zu Dumpingpreisen bezahlt, die Verbraucher kaufen "zur Auswahl" ein, LKWs belasten die Straßen und die Umwelt. Daher bin ich der Meinung, man sollte sich nicht nur klar machen, wie die Artikel produziert werden, sondern auch unter welchen Umständen sie geliefert werden.

    Ich persönlich finde kostenpflichtigen Versand, aber kostenfreie Rücksendung ehrlich gesagt "mehr als fair".


    • FrauFritz sagt:

      Versandkostenfreies Bestellen ist doch nur eine Art Rabatt des Online-Händlers und wird mit Sicherheit nicht irgendeinem Paktedienst von der Leistung abgezogen. Ich seh da keinen direkten Zusammenhang.

      Preiskämpfe wird es auch ohne versandkostenfreies Bestellen geben und Fahrer, die zu Dumpingpreisen bezahlt werden LEIDER auch.

      Außerdem entstehen doch immer Transportkosten, ob die Ware nun zur mir kommt, da online bestellt, oder ich zur Ware fahre.

      Ich habe mich schon oft gefragt, was umweltverträglicher ist. ich kann es nicht beurteilen.


  • Hans sagt:

    Hi Isa - wieder mal ein Genuss, Du hast es halt drauf. LG Hans
    • Isabelle Braun sagt:

      Herzlichen Dank für die Blumen!
  • katha sagt:

    Liebe Isa,

    der Wahnsinn - Dank deines tollen Artikels habe ich nun noch einen Haufen Gründe mehr für die nächsten Onlinebestellungen! 🙂