Killer clothes that don’t kill the Enviroment

Trendorientierte Fast Fashion und nachhaltiger Konsum müssen sich nicht ausschließen: Das Bio-Modelabel Reformation benötigt vom Entwurf bis zum fertigen Produkt etwa einen Monat (Zum Vgl. Zara braucht etwa 15 Tage). Das funktioniert, weil alle Produktionsschritte unter einem Dach vereint sind – wortwörtlich. Reformation hat eine ehemalige Bäckerei in Los Angeles in eine Fabrik umgebaut. Von den Skizzen bis zum Foto-Shooting findet hier, bei 80 Prozent aller Kollektionsteile, jeder Schritt statt.
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Reformation: Alles unter einem Dach in Downtown L.A
Bei der Materialbeschaffung achtet die Marke Reformation auf Nachhaltigkeit: Es werden Stoffe aus nachhaltiger Produktion (65%), recycelten Materialen (20%) oder Restwaren von Überproduktionen gekauft, also Stoffe, die bei anderen Herstellern übrig blieben (15%). Der Vetrieb findet ausschließlich über eigene Stores in New York und L.A. statt.
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Yael Aflalo gründete Reformation 2009 als kleines Manufakturlabel.
Der Stil von Reformation spiegelt den lässigen „Cali Style“ mit simplen Basics wieder, erweitert um Trend-Stücke wie cropped Tops oder Jumpsuits mit Cut-outs. Eben frei nach dem Marken-Credo: Killer clothes that don’t kill the Enviroment. Die ersten prominenten Fans gibt es auch schon, wie zum Beispiel Rihanna und Taylor Swift.
 

Transparente Textilkette

Bei jedem einzelnen Kleidungsstück wird genau aufgeschlüsselt, wie hoch der CO2-Ausstoß ist und wie viel Wasser für die Herstellung benötigt wurde (Die Modeindustrie ist weltweit der zweitgrößte Verschmutzer von Wasser). Um diese Angaben wirklich zu verstehen, werden die industrieüblichen Werte zum Vergleich aufgeführt. Ein wenig irreführend ist, wie ich finde, dass bei dem Vergleich die "erwartete Lebensdauer" einkalkuliert wird. Das halte ich für einen sehr ungenauen Schätzwert.
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Reformation: Ein Blick in die Fabrik
Aber um die Zahlen besser ins Verhältnis zu setzen: Für die Herstellung eines T-Shirts (Reinigung, Färbung etc.) verbrauchen Hersteller durchschnittlich 2.700 Liter Wasser, es können aber auch bis zu 15.000 Liter sein (zum Vergleich: eine Badewanne fasst 140 Liter; für ein Kilo Rindfleisch werden circa 16.000 Liter Wasser benötigt). Bei einem T-Shirt von Reformation sind es "nur" 276 Liter. Ich schreibe "nur", weil selbst diese Zahl aus nachhaltiger Produktion unermesslich hoch scheint.

Zara vs. Reformation

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Links: Tencel-Kleid, um 60 Dollar; rechts: Polyester-Kleid von Zara, um 13 Euro
Aber egal, ob Zara oder Reformation: Am nachhaltigsten ist das Kleidungsstück, das man am längsten trägt. Mehr über die Materialien und Produktionsbedingungen erfahrt ihr hier, zum Online-Shop geht es hier.
Photo Credit: Reformation
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Kommentare

  • Barbara Markert sagt:

    Nun aber ist die alles entscheidende Frage: Muss man Öko-Mode aus Los Angeles kaufen? Mit einer Lieferung nach Europa ist die ganze schöne Ökobilanz wieder dahin. Im Zentrum der Wasser-Spar-Aktion steht außerdem, dass Reformation Tencel (einen Stoff aus der Lingerie) und Viskose statt Baumwolle verwenden. Nun aber kommen beide Stoffe aus Österreich von Lenzing (Ich war bei denen mal in der Weberei, ist gleich an der deutschen Grenze). Hm, wir schicken den Tencelstoff nach L.A. und reimportieren ihn wieder danach? Irgendwie will mir das nicht als guten Plan einleuchten.
    • Stephanie sagt:

      Barbara, du hast vollkommen recht. Den Ansatz finde ich trotzdem toll. Also, Finger hoch: Wer macht mit mir das nachhaltige Label in Deutschland? Ich hätte solche Lust dazu! Sicherlich etwas einfacher als im Kinderbereich, wo (fast) alle auf die Preise schielen.
      • Isabelle Braun sagt:

        Danke Stephanie, sehe ich auch so.

        Schau mal, das Label (Made in germany) könnte dir auch gefallen: http://www.luxaa.de


    • Isabelle Braun sagt:

      Optimal ist natürlich anders. Aber Lenzig selbst hat Standorte in Alabama und im UK, nicht nur in Österreich.