Travel-Diary Tel Aviv
Für Kathrin war unser Tel Aviv-Trip letzte Woche praktisch ein Heimspiel, für mich war es der erste Besuch in der vibrierenden Großstadt Israels, die praktischerweise auch noch einen schönen Strand zu bieten hat und sich aktuell vom exotischen Ort zum populären Reiseziel entwickelt. Kathrin war mein persönlicher Tour-Guide, zeigte mir die leckersten Restaurants und ein kulturelles Highlight, dass ich wirklich gar nicht auf dem Zettel hatte. Aber dazu später mehr.
Nun sind wir zurück und ich habe so viele Eindrücke im Gepäck, dass es viel zu schade wäre, sie für mich zu behalten.
Mein persönliches Tel Aviv-Highlight:
Die Menschen sind nicht nur extrem herzlich und nett, sondern strahlen eine unbeschwerte Lebensfreude und Entspanntheit aus, die mich als Frankfurter Würstchen das Staunen lehrte. Vermutlich ist diese unbedingte Lust am Leben die beste – oder vielleicht sogar die einzige - Lebensphilosophie, wenn man regelmäßig Raketen auf seine Stadt zufliegen sieht und nur rund 60 Kilometer entfernt der Konflikt am Gaza-Streifen tobt.
Guten Appetit!
Tel Aviv war für mich kulinarisch ein Traum. Egal ob wir Tipps von Locals folgten oder einfach spontan irgendwo landeten: Das Essen war immer ausgezeichnet und selbst ein Gemüsemuffel wie ich, möchte plötzliche Berge an Aubergingen und Zucchini verdrücken. Kurzum: Ich glaube es ist fast unmöglich in Tel Aviv „schlecht“ zu essen, aber bei diesen Tipps kann ich ganz sicher bescheinigen: Ihr werdet es lieben!
Zum Frühstück: Das Cafe Java hat nicht nur entzückende Kellner, sondern auch eine tolle Copacabana-Einrichtung mit Palmen und Bananen-Tapete. Cappuccinound Essen waren köstlich, genauso wie im Organic Cafe LoveEat, dass direkt beim beliebten Carmel Market liegt, wo man sich für den Strandtag mit Köstlichkeiten und Obst eindecken kann. Ebenfalls sehr beliebt ist das Nola, aber da haben wir es leider nicht mehr hingeschafft.
In der Altstadt (Old Jaffa) gibt es unzählige, liebevoll dekorierte Restaurants, Bars und Cafes. Wir haben nach einem Bummel durch die Läden und über den Flohmarkt im Cafe Puaa geluncht. Und hätten uns am liebsten durch die ganze Karte gegessen. Lecker und urgemütlich.
Direkt am Strand von Tel Aviv liegt das Manta Ray: Eine Institution! Die Terrasse eignet sich hervorragend zum Sundowner, die „Mezze“ (kleine Gerichte zum Teilen) sind ein Gedicht.
Für Abends: Toll ist das Café Europe (unbedingt den Tatar-Burger probieren) , ebenso das Rothschild 12 direkt gegenüber. Wer es ein bisschen posh mag, kann im Herbert Samuel mit Blick auf den Strand dinieren oder im Social Club gut essen und dabei die Schickeria von Tel Aviv beobachten. Für einen Snack auf die Hand unbedingt zu „Miznon“ gehen und Pita-Brot mit Lammfleisch und einen gebackenen Blumenkohl essen, der im Ganzen serviert wird, sozusagen die Spezialität des Hauses – zergeht einem förmlich auf der Zunge!
Und wo gehen wir jetzt noch hin?
Das Nachtleben in Tel Aviv ist legendär und das zu Recht. Während man in München sogar am Wochenende Schwierigkeiten hat, die Nacht durchzumachen, kann man in Tel Aviv an jedem Tag und zu jeder Uhrzeit exzessiv feiern. In-Clubs gibt es, wie in jeder Metropole, ständig wechselnde. Momentan ist das zum Beispiel der Electro-Keller Klub Panda. Als „Klassiker“ gelten das Jimmy Who? (ich rate zu männlicher Begleitung oder großer Flirtlaune – hier wird hemmungslos gebaggert) und der schicke AriaClub (wer einen Sugar-Daddy sucht ist hier richtig). Den größten Spaß hatten wir aber in dem Gay Club „Lima Lima“ – super Musik und super Leute. Außerdem Pflichtprogramm: "The Block" gilt als einer der besten Clubs Israels und wird auch gerne "Berghain von Tel Aviv" genannt,
Und sonst?
Der neu gestaltete Hafen gehört zu den "Must-Do's", ebenso wie ein Spaziergang durch das Trend-Viertel Florentin - auf Höhe der Hausnummer Florentin Street 8 gibt es viele nette Bars. Kathrin schlug für einen Abend Ballett im Viertel Neve Tzedek vor. Das hielt ich für eine gute Idee, aber ehrlicherweise vor allem, weil ich zwischen Schlemmen, Shoppen und Strand kulturell wertvolles Angeber-Programm für angebracht hielt. Was ich damit sagen will: Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich zuvor das letzte Mal im Ballett war, aber seit dem Besuch im Suzanne Dellal Center for Dance and Theater plane ich schon den nächsten Ballett-Abend: Ich war hin und weg von dem Stück und habe mich 100 Minuten keine Sekunde gelangweilt, war tief berührt – und natürlich in alle Tänzer (und Tänzerinnen) schockverliebt. Danke dafür, Kathrin. Mir wird jetzt noch warm ums Herz.
Auch in Neve Tzedek kann man natürlich gut essen, zum Frühstück zum Beispiel Joghurt mit Nüssen, Müsli und Früchten im Cafe Nina, das auch ein perfekter Ausgangspunkt für einen Shopping-Bummel durch die Läden ist. Für Lunch oder Abendessen ist das Suzana ein Klassiker. Auch, weil man hier unter riesigen Bäumen sitzt: Biergarten Deluxe!
Gute Nacht!
Wir haben für unseren Trip eine süße Airbnb-Unterkunft, nur wenige Minuten vom Strand entfernt, gemietet: Ein winziges „Ein Zimmer-Haus“ mit einem großen Gartenbereich, der ganz romantisch zugewachsen ist. Wenn ich eine Lichterkette und Blumen sehe, ist es sowieso um mich geschehen. Die Auswahl an guten Hotels in Tel Aviv ist recht überschaubar, aber Kathrin kann das „The Rothschild Hotel“ empfehlen.
Tipp: Es gibt fast überall Wifi und man bekommt bereitwillig das Passwort. Man kann Tel Aviv wunderbar erlaufen, oder sich ein E-Bike leihen, wie es die meisten Einheimischen besitzen.
Kleines Wörterbuch
Eigentlich jeder spricht in Tel Aviv hervorragend Englisch (Vorsicht beim Lästern: Viele können außerdem sehr gut Deutsch). Trotzdem schaden ein paar Vokabeln nicht.
Hallo – Shalom oder ganz einfach „Hi“
Nein – lo
Ja – Ken
Gute Nacht – Leila tov
Danke/Vielen Dank – toda/toda rabah
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Photo Credit: Modepilot (Isabelle Braun)
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