Wer Zara mag, wird Pixie Market lieben
Bei Pixie Market gibt es Trendlooks – Bell Sleeves, Off-the-shoulder, Spitzenkleider – extrem gut inszeniert, cool gestylt und hochwertig fotografiert. Oder wie es die Inhaberinnen ausdrücken: Es ist die "Destination for all things cute and trendy". Alles sieht nach Luxusmode aus, nur kostet ein Top bei Pixie Market 50 statt 500 Euro.
Pixie Market – vom Ladenlokal zum Online-Schlager
Gaelle Drevet and Magda Pietrobelli haben bei einem gemeinsamen Trip nach Indien beschlossen ihre Jobs als TV-Producer, bzw. Sales Agent, zu kündigen, um 2006 in New York (100, Stanton Street) ihren eigenen Store zu eröffnen. Das Konzept: Trendteile zu bezahlbaren Preisen, im besten Fall unter 100 Euro. Begonnen haben sie als klassischer, stationärer Multibrand-Store mit verschiedenen Marken. 2009 wurde der Online-Shop gelauncht und bereits 2011 waren die Online-Umsätze doppelt so hoch wie die der Offline-Boutique. Also entschlossen sich die geschäftstüchtigen Freundinnen, Pixie Market als vom Laden unabhängigen Online-Shop weiterzuführen. Die Boutique wurde in den Concept-Store Frankie umgewandelt. Er ist sozusagen die "ältere Schwester" von Pixie Market.
Copy Cat Next Level: Dreist, dreister, Pixie Market
Es handelt sich bei Pixie Market ganz eindeutig um Fast Fashion: Trend-Teile, extrem aggressiv von Designermarken kopiert, für eine Saison geeignet, statt Lieblingsstücke fürs Leben. Gut gemacht sind die Looks trotzdem und beim direkten Vergleich von High Street und High Fashion kann man schon schwach werden oder zumindest ins Grübeln kommen. Qualität und Kreativität hat ihren Preis, ja unbedingt. Aber wenn ich die Wahl haben zwischen 100 Prozent Polyester für 70 Euro und 50 Prozent Polyester für über 800 Euro... nunja.
Laufsteglooks zu Schnäppchenpreisen
Links: Top mit Glockenärmeln von Roksanda (50 Prozent Polyester), um 825 Euro via Matchesfashion.com | Rechts: Tops mit Glockenärmeln von Pixie Market (100 Prozent Polyester), um 78 Dollar via Pixiemarket.com
Links: Top von Proenza Schouler, um 755 Euro via Matchesfashion.com | Rechts: Top (100% Polyester, bäh), um 56 Dollar, via Pixiemarket.com
Wo bleibt da die Moral? Im Verborgenen. Pixie Market veröffentlicht keine Informationen zu den Produktionsbedingungen, aber das machen leider auch die wenigsten Luxus-Marken. Bei dem unabhängigen Vergleichsportal Rank a brand schneiden etwa Isabel Marant oder Marc Jacobs schlechter als der allgemeine Erzfeind Primark ab, weil sie nicht transparent, also nachvollziehbar, produzieren und Primark zwar nicht zufriedenstellend arbeitet, aber wenigstens mit offenen Karten spielt. Damit könnten alle langsam mal anfangen.
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Photo Credit: Pixie Market, Matches Fashion, Mansur Gavriel
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