Kofferpacken: 20 Tricks für leichtes Gepäck
"Entschuldigen Sie bitte den Umfang meines Gepäcks, aber für weniger fehlte mir die Zeit," sagt man zum armen Taxi-Fahrer, der das schwere Gepäck in den Kofferraum hieven muss. Es braucht deutlich mehr Gehirnschmalz und eine bessere Organisation, einen kleinen Koffer zu packen als einen großen. Wie formulierten schon einige Schriftsteller, von Goethe bis Voltaire, in ihren Briefen? Charlotte von Stein schrieb an Goethe einst so: „Lieber Freund, entschuldige meinen langen Brief, für einen kurzen hatte ich keine Zeit.“
Genau so verhält es sich mit dem Kofferpacken: Was ist das Essentielle? Was braucht es, um sich vor Ort wohl zu fühlen? Ich habe meine Packkünste mittlerweile dermaßen optimiert, dass ich auch in einen zweiwöchigen Südafrika-Urlaub mit Handgepäck reise, ohne irgendetwas zu vermissen.
Kofferpacken: meine Checkliste
– Wetter checken: Tiefst- und Höchsttemperaturen des Reiseziels mit dem Ist-Zustand Zuhause vergleichen. Nur, weil man in einen Urlaubsort fährt, heißt das nicht, dass man plötzlich nur noch Strandkleider trägt.
– Nicht selten kommen auch dort Lieblingsjeans und Lieblingsjacke öfter zum Einsatz. Und nicht der unpraktische Poncho, der einem nur dann steht, wenn man mal so richtig braun gebrannt ist.
– Sollte es deutlich heißer oder kühler sein als das, was man in den letzten Monaten gewohnt war, dann neue Outfit-Kombinationen aus- und anprobieren! Die neue Jacke, die man in letzter Zeit so gern trägt, passt vielleicht zum Sommerrock, der letztes Jahr die schönsten Beine machte.
– Liegen alle möglichen Outfits bereit? Dann stellt man die passenden Schuhe dazu und entscheidet sich für die Outfits mit den meisten Schuh-Überschneidungen (Schuhe nehmen den meisten Platz weg). Zack sind es nur noch drei Paar Schuhe und nicht fünf.
– Gleiches Spiel mit Jacken/Mänteln und Handtaschen: Welche passen zu maximal vielen Outfits?
– Gibt es Oberteile/Kleider, für die ein bestimmter BH notwendig ist? Anhand dieser BHs – meist ist das ein heller, ein dunkler und einer ohne Träger – passende Slips in Überzahl dazu aussuchen. Fertig.
– Mindestens zwei Bikinis/Badeanzüge: Am besten zwei sehr unterschiedlich geschnittene, also z.B. einer, der eine tiefe Dekolletee-Bräunung zulässt und einer, der auch ohne Träger gut sitzt – minimiert knallweiße Streifen.
– Stapel bauen und abschätzen, ob alles (Schuhe, Taschen, Outfits, Wäsche, Schmink- und Kulturbeutel) in den kleinsten Koffer passt.
– Sportsachen und Schlafsachen müssen eventuell auch noch Platz finden, wobei ich auch gern im Bademantel des Hotels schlafen gehe.
– Extra-Tipp für Afrika-Reisende: Socken und T-Shirts kann man dort selbst in den teuren Hotels günstiger waschen als zuhause in der eigenen Waschmaschine – oft sogar kostenfrei. Also großes Einsparungspotential bei der Gepäckmenge. Das Lieblingskleid aus Seide würde ich aber nicht abgeben, wenn es Form und Farbe behalten soll.
– Bewährtes Reisegepäck: Ein kleiner Rollkoffer, den man mit in die Kabine nehmen kann (Vorsicht, das zulässige Gewicht beträgt bei manchen Airlines nur noch 5 Kilogramm – damit ist es nicht zu schaffen!) ; eine größere Tasche (Modell: "Shopper" – kann man dann auch als Strandtasche verwenden) für Pulli, Lesestoff, Laptop, Schal, Schmuck – auch für die Plastiktüte mit den Flüssigkeiten.
– Und eine kleine Umhängetasche für Geld, Ausweis, Kreditkarte, Handy (sollte vor Ort auch als Handtasche zum Ausgehen verwendet werden können). Die packe ich kurzfristig in die größere Tasche, wenn bei der Airline wegen der Anzahl der Gepäckstücke rumgemacht wird.
– An den Tagen vor der Abreise beobachten, welche Beauty- und Pflegeprodukte du zur Zeit gern verwendest und die größeren Sachen in kleine Reisegrößen abfüllen. So ein kleines Pröbchen-Fläschchen (15ml), das man mal bei Douglas bekam, abgefüllt mit dem Gesichtswaschgel, hält zwei Wochen!
– Auch Sonnencreme kann man umfüllen. Für den Körper reichen 40ml – und man kann sich mit der Reisebegleitung absprechen: einer nimmt LSF 50 mit, einer LSF 30.
– Was man oft mitnimmt, in besseren Hotels aber vorrätig ist: Fön, Adapter-Stecker, Strandhandtuch, Duschgel, Body-Lotion. Auch eine Zahnbürste werden sie im Notfall für Dich auftreiben können.
– Einen guten Conditioner würde ich trotzdem immer einpacken und bei gefärbten Haaren auch das eigene Shampoo abfüllen.
– Nagelfeilen: Nur weiche einpacken! Ich sah ältere Damen schon fassungslos, wenn ihnen die schönen, ledernen Nagelsets bei der Handgepäck-Kontrolle ausgeräumt wurden.
– Unbedingt gleich schon mal auf den Koffer bereit legen: Pass oder Personalausweis (je nachdem, was nötig ist), Visum(?), Aufladekabel, etwas zum Lesen, Sonnenbrille – Klassiker, die man gern mal vergisst.
– Kurz vor Abreise: Das Anziehen, was am meisten Platz wegnimmt, also die lange Hose, Sneaker oder Stiefeletten, Mantel/Jacke. Kann man im Flugzeug eh alles gut gebrauchen.
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Photo Credit: Ben Lamberty
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