Die Christmas Challenge
Ich schenke für mein Leben gern. Ich fertige lange Listen an, überlege mir genau, wer gerade welche Vorlieben hat. Schon über das Jahr verteilt mache ich mir (vermeintlich) hilfreiche Notizen, die sich dann kurz vor Weihnachten als wundersame Wirrungen entpuppen (z.B. „hat von Istanbul geschwärmt“). Jedes Jahr das gleiche Spiel: In der festen Überzeugung gut vorbereitet zu sein, schiebe ich das Geschenke-Shopping immer auf die letzte Minute und die Panik bricht aus. Aber dadurch weiß ich auch: Wenn man weiß, wo man suchen muss, dann kann man in wenigen Stunden alle Geschenke finden. Und eventuell auch noch das ein oder andere Stück für sich selbst entdecken.
Die Christmas Challenge bei Lodenfrey
Ein Geschäft, zwei Stunden Zeit und 14 Geschenke. Los geht's.
Für Mama:
Ich beginne mit der einfachsten Aufgabe: Meine Mama ist leicht zu beschenken, sie freut sich über stilvolle Deko-Artikel, als Hippie im Herzen auch über eine bunte Tunika. Sowieso mag sie alles, was Fransen oder Fell hat. Auch gut: Feine Kosmetik oder Trachten. Da kann man bei Lodenfrey aus dem vollen Schöpfen.
Für Papa
Klassisch, qualitätsversessen, Kategeorie "hat schon Alles". Mein Papa ist vielfacher „holic“: Workaholic und Shopaholic zum Beispiel. Weil wir bei jedem Münchenbesuch von ihm immer schnurstracks zu Lodenfrey müssen, fällt mir die Auswahl mehr als leicht: Stiefeletten von Santoni. Alternativ ein Sweater von Ron Dorff, ein cooles Label, dass ich bei Lodenfrey neu entdeckt habe. Seit ich ihn in die Welt der Duftkerzen einführte (hielt er für unnötig), ist auch das eine gute Wahl (z.B. von Voluspa)
Für die Lebensgefährtin von Papa:
Eigentlich sind wir beide keine Bling-Bling-Girls. Aber ich wette, das iPhone-Case mit Sternchen von My E-Case findet sie genauso großartig wie ich. Meiner Meinung nach darf man "schlechten" Geschmack getrost beim iPhone-Case ausleben, und die Hülle erinnert mich an diese mit Flüssigkeit und Glitzer gefüllten Zauberstäbe, die man als Kind hatte und damit dann wahlweise gütige Prinzessin oder freche Fee spielte.
Für meinen Onkel
Mein Onkel fährt gerne Ski und Motorrad, das ist sein „Luxus“. Er macht sich wenig aus klassischen Statussymbolen. Deswegen gibt es für ihn eine schlichte, graue Jacke mit hohem Kragen (schützt vor Wind beim Radfahren). Durch den Mix aus sportlichen Elementen und Strick kann er sie auch ins Büro anziehen. Das wird auch meinen Papa überzeugen, mit dem ich gemeinsam verschenke.
Für meinen Boyfriend
Der Hipster meines Herzens: Eigentlich wollte ich ihm Konzertkarten für Kanye West schenken, aber der ist ja leider gerade mit Handschellen ins Krankenhaus eingeliefert worden. „Pray for Kayne“ ist daher neuerdings das Abendgebet. Ich bin ein sehr toleranter Mensch, wie ihr merkt. Als Sneakerfan jagt mein Freund ständig nach ganz bestimmten Modellen oder limited editions. Leider ist er in der „Sneakerhead-Szene“ viel besser vernetzt: Wenn er einen Schuh nicht ergattern kann, brauche ich es erst gar nicht versuchen. Aber ich weiß zumindest: Über ein cooles Sondermodell freut er sich immer, Caps trägt er auch gerne. "You tried" steht auf diesem. Das ist ein bisschen gemein, aber das kennt er von mir.
Für meine Tante
Sie ist beruflich ständig unterwegs, perfekt organisiert und immer bestens informiert. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie sie es trotz Wahnsinnsjob als Fond-Managerin noch schafft, Zeit für Bücher und die Zeitung zu finden. Aber ich meine: Sie darf sich ruhig mal etwas Gutes tun. Da sie keine Beauty-Tante mit unzähligen Tiegeln im Regal ist, fällt meine Wahl auf Naturkosmetik von Nuori in sehr stilvollem, cleanen Design.
Die Mitarbeiter waren nicht gebrieft. Während ich also für die Christmas Challenge permanent Sachen verräumte und Fotos machte, gesellt sich ein Verkäufer zu uns. Wir kämpften gerade mit der Spiegelung des weißen Untergrunds: "Ein Reflektor wäre gut", sagte er. - Tja. Ja, das wäre gut. - "Oder eine weiße Pappe." - Yep. Schön wäre das. - "Warten Sie kurz." Sagte er, verschwand und kam zwei Minuten später mit einer weißen Schale wieder und hilft uns beim Ausrichten des Blitzes. Danke für die spontane Fotoassistenz.
Eigentlich wollte ich ja für meine Familie und Freunde shoppen, aber ich konnte natürlich nicht widerstehen "nur ganz kurz" abzuschweifen.
Ich liebe weiße Blusen und bleibe jedes Mal bei Soluzioni hängen. Neben ganz klassischen Schnitten haben Sie nämlich immer auch Modelle im Sortiment, die man so ähnlich gerade noch bei Jacquemus oder J.W.Anderson angeschmachtet hat, also z.B. mit Bell-Sleeves, Bindegürtel oder Volants.
Ohne zu wissen, was ich da eigentlich veranstalte, hat sich eine Verkäuferin freiwillig zu meinem Personal Shopper entwickelt: "Darf ich Ihnen die Bluse aufbügeln?" / "Möchten Sie meine Hilfe bei den Hosen?" / "Ihre Garderobe ist bereit." Kaum drehte ich mich um, um ihr eine Frage zu stellen, war sie schon zur Stelle. Dass wir Fotos machten, hat sie galant geduldet und fragte dann höflich: "Haben Sie Bewerbungsfotos gemacht?" Gar keine schlechte Idee!
Für meinen Onkel (Nr.2)
Der Mann meiner Tante ist mein liebster Sparringspartner bei Tisch und das aus zwei Gründen: Weil er einen wunderbar trockenen Humor hat und ein unfassbar guter Koch ist. Dementsprechend ist er mit allen Küchengeräten, tollen Messern etc. ausgerüstet. Aber: Auch beim Kochgenie verkalkt der Wasserkocher nach einer gewissen Zeit. Da kommt es mir gerade Recht, dass es bei Lodenfrey bis Weihnachten eine Pop-up-Fläche vom italienischen Haushaltgerätehersteller Smeg gibt.
Für meine Oma
Die 80-Jahre-Marke hat meine Oma schon hinter sich gelassen und hängt mich mit ihrer Energie locker ab. Yoga, Theater, mal eben ins Outback nach Australien – die Frau ist aktiver als die meisten 30-Jährigen. Deswegen gibt es auch nicht den klasssischen Cashmere-Schal, für den mein Vater gerne plädiert, sondern Sneaker. Die trägt sie nämlich viel lieber als Gesundheitsschuhe mit Fußbett.
Für meine Cousine
Meine Cousine ist eigentlich immer unterwegs (ob sie das wohl von der Mutter hat...), demnächst für ein Auslandssemester in Spanien. Sie ist kein Marken-Junkie, aber sehr trendbewusst. Eine klassische Bomberjacke finde ich cool, aber im typischen Olivgrün zu hart, weil sie sehr zart ist. Ich habe ein rosafarbenes Modell von Schott entdeckt, das passt perfekt.
Für meinen Cousin
Blitzgescheit, wie er ist, studiert er Maschinenbau im Rheinland. Aber so wie ich die Sache sehe, hat er ein Auge auf Bayern geworfen. Er macht hier gerade ein Praktikum und das Oktoberfest hat er auch schon angetestet. Da muss natürlich irgendwann eine eigene Lederhose her und da ist Lodenfrey ja nun die erste Adresse. Da ich aber leider (noch) nicht unermesslich reich bin, gibt es erst einmal eine gute Flasche Gin. Letztes Jahr kam der Hendrick’s richtig gut bei ihm an, dieses Jahr wird es dann vielleicht Monkey.
Meine beste Freundin
Anwältin, Journalistin, Copy Writer – streng genommen sind es gleich drei und eigentlich „schenken wir uns nichts“. Aber etwas Kleines gibt es dann doch immer. Da wir uns schon ewig kennen, fällt die Suche leicht. Jetzt muss ich mich nur noch zwischen Tee von Laduree, Glitzersöcken, hübschen Armbändern oder Sneaker-Patches entscheiden.
Für meine Nachbarin
Aus dem „Hallo“ im Flur wurde eine Yoga-Bekanntschaft und dann eine tiefe Freundschaft. Wir sitzen nicht gemeinsam unter dem Weihnachtsbaum, aber ich werde sicher an sie denken. Weil wir zusammen entweder Joggen gehen oder Wein trinken, erschien mir eine Trinkflasche (z.B. von BKR) wirklich passend.
Für meine Kolleginnen
„Thinking of a masterplan“, „Strictly business“ oder "Wordz of wisdom" - die Notizbücher mit Slogans von Brosbi sind hochwertig und machen Lust, gute Ideen festzuhalten (No pressure girls). Am 17.12 gibt es übrigens eine Sonderaktion bei Lodenfrey und man kann sich die Bücher nach individuellem Wunsch prägen lassen.
Für die Kleinsten in der Familie
Die Minisöckchen von Falke, das entzückende Mobile – nachdem ich in der Kinderabteilung schon ganz aus dem Häuschen war, habe noch die Kinder-Trachten entdeckt. Am liebsten hätte ich sofort alles eingepackt, wie zum Beispiel die Trachtenhose aus Strick. Warum sind Mini-Versionen nur so unwiderstehlich? Hoffentlich habe ich mich, falls ich einmal Kinder bekommen sollte, bis dahin im Griff.
Kurz vor dem Ende der Shopping-Tour MUSSTE ich doch noch einen kleinen Abstecher zu den Taschen wagen. Und habe mich spontan, ganz gegen meinen ultraklassischen Stil, in diese Tasche verliebt.
Misson completed! Ein herzliches Dankeschön noch einmal an die hilfsbereiten und herzlichen Mitarbeiter. Das hat richtig Spaß gemacht!
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Photo Credit: Karsten Gohm für Modepilot
Kommentare
Einfach herrlich wie Du deine Familie beschreibst. Du siehst toll aus trotz Shopping-Marathon.
Wie macht man das?