
The future's so bright, I gotta wear shades
Die Trendfrisur 2017: superglatt, superlang, superglänzend, supergerade
Nachdem ich mir circa 200 Youtube-Tutorials reingezogen habe, fünf mittelschwere Anfälle von Armermüdung erlitt und nun endlich weiß, wie man mit dem Glätteeisen softe Wellen in die Haare wurschtelt, ist der Look wieder vorbei. Die Trendfrisur für 2017 ist ultra-sleekes, ultragerades Haar. „Cher Hair“ nannte die deutsche InStyle den Look im Trendreport, weil die Sängerin das Ur-Vorbild für diesen Look sei. Das war Ende der der Sechziger Jahre, heute gibt es eine neue Cher: Kim Kardashian, die auch schon Contouring zum Beauty-Buzzword machte und damit den Weg frei malte für Schminktechniken, von denen nicht einmal jeder Make-up-Artist wusste (Baking, Strobing, Draping). Der Sleek-Style gehört zu ihrem neuen, „natürlichen“ Look, den sie kurz vor dem Raub-Überfall auf sie in Paris bei Balenciaga präsentierte. Ihr Make-Up Artist verkündete kürzlich in einem Interview mit People, dass er „sick of contouring“ sei. Kim Kardashian wiederum nahm sich für ihre neue Frisur Naomi Campbell zum Vorbild. So berichtet es Topmodel Campbell bei Talkmasterin Ellen DeGeneres. Kim sei ganz offen auf sie zugekommen und sagte: „Ich liebe deine Haare und ich kopiere deinen Look. Können wir ein Foto zusammen machen?“ Und so entstand dann dieses Bild.
Die Trendfrisur 2017: Ultra-sleek und ultra-gerade
Keine Welle, kein Schwung, sondern möglichst lang, spiegelglatt und sauber auf eine Länge geschnitten, das sind die Merkmale des Looks, den auch Rapperin Nicky Minaj trägt, die gerade mit ihrem barbusigen Auftritt in der Front Row bei Haider Ackermann für viel Aufregung sorgte.
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Der Trend ist ein Gegengewicht zum derzeit so angesagten Maximalismus der Mode: Mustermix, Color-Blocking, Layering, Glitzer... das Auge braucht einen Ruhepunkt. So hat es auch schon das deutsche Designerduo Odeeh für seine Fashion Show im Januar während der Berlinder Modewoche gezeigt: „Maximale Opulenz und minimalistische Silhouetten sowie ein enorme Varietät von Prints und klaren Farben, kontrastiert von „Hyper Natural Hair“. Das Haar soll fast übernatürlich glänzen und eine leichte Textur haben. Sehr edel!
Eugene Souleiman, Hairstyling-Superstar und Wella Professionals-Profi, hat den Look auch schon für die Acne Spring/Summer 2017-Show gestylt: „Ich nenne ihn Techno-Minimalismus, dar das Haar so perfekt ist, dass es fast schon synthetisch anmutet. Das reflektierte Licht ließ es wie Seide aussehen. Es war futuristisch und weltraumartig, aber trotzdem weiblich, chic und sexy. Die Models sahen wie wunderschöne Wesen von einem anderen Planeten aus.“, sagte Eugene Souleiman. Das passt auch zu dem prophezeiten Bild der von Göttinen und irreeller Hyperrealität in der Trendprognose von Barbara (Interview: „Was kommt nach Bart und Hipster?").
Und wie kriegt man jetzt „Hyper Natural Hair“? Wie immer ist alles, das so leicht aussieht, in Wahrheit kompliziert. Meiner Erfahrung nach reicht ein „Anti-Frizz-Shampoo“ und eine gute Bürste nicht(!) aus. Und wer es zu gut meint mit Pflege und Haarkur, dem fehlt am Ende die Leichtigkeit im Haar.
Sleek-Look Step by Step vom Profi
Mein Ultra-Sleek Step-by-Step

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Photo Credit: Catwalk Pictures, Wella Professionals, Chanel
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