Fünf ?-Trends für Herbst 2017
Man könnte vier der fünf modischen Neuerscheinungen auf einmal tragen. Wenn man das denn möchte. Auf dem Kopf z.B. ein dunkelblaues Lederbarett von Dior. Es ist das Accessoire der Herbst/Wintersaison 2017/18! Dazu die Hose in weit geschnittene Glattleder(!)-Overknees gesteckt und eine Lammfelljacke. Aber die Lammfelljacke ist nicht, wie aktuell im klassischen Biker- oder Jeansjackenstil gehalten, sondern „cropped", also fast bauchfrei, oder überdimensioniert bis dekonstruiert (Saint Laurent).
Um meine Chronistenpflicht nicht zu verletzen, muss ich an dieser Stelle auch auf den fünften Trend aufmerksam machen: die weiße Strumpfhose. Wenn wir jetzt alle gemeinsam unsere Wünsche ans Universum schicken, dann bleibt sie vielleicht ein Laufstegtrend (siehe Bildergalerie ganz unten) und uns erspart. Aber vielleicht verführt uns die gerade vorherrschende Ballettmode noch dazu?
Die Jacke der Saison 2017/18
Die Lammfelljacke ist jetzt schon Streetstyle Star des Jahres >>>, aber sie entwickelt sich bis zur nächsten Saison weiter: Sie wird noch kürzer oder noch übergrößer. Was mit einer klassischen Lammfell-gefütterten Bikerjacke oder Jeansjacke von Levi's begann, findet seinen Höhepunkt in diesen fantastischen Kreationen von Saint Laurent, Louis Vuitton und vielen mehr:
Das Herbst-Accessoire kommt von Dior
Ab September ist es das Mode-Accessoire schlechthin: das nachtblaue oder schwarze Lammlederbarett von Dior. Warum? A) Weil diese Art der Kopfbedeckung schon zuvor in der Luft lag, bzw. bei Gucci schon in der Auslage (aus rotem oder schwarzem Leder). Ich schrieb im Dezember darüber >>> und Barbara erklärte das „Béret" im Januar, nach den Herrenschauen, dann endgültig zum Trend-Accessoire 2017 >>>.
Das war alles noch bevor die Mütze bei Dior an jedem einzelnen Laufstegmodel für Herbst/Winter 2017/18 zu sehen war. Chefdesignerin Maria Grazia Chiuri (ehemals bei Valentino) lässt keinen Zweifel daran, dass sie auch bei Dior den Accessoire-Hype fest im Blick hat: Sie kombiniert die lederne Kopfbedeckung nicht nur zu Jacken und Mänteln, sondern auch zu Galakleidern. Über ihren Kollektionsaufbau und die wichtigsten Key-Pieces unterrichtet sie die Verkaufsteams in den Dior-Boutiquen höchstpersönlich. Meine Prognose: Bei Dior werden die Baretts nicht in der Auslage liegenbleiben.
Stylingtrend aus den 1980ern
Skinny Jeans in einen hohen Velourleder-Schaft von Stuart Weitzman zu schieben, kann jeder, aber das sieht nicht mehr aus. Das ist 2015/2016. Und 2017? Wird der einstige 80er-Jahre-Mottoparty-Gag Realität. Kein Sch***, ging mir neulich so. Ich kam von einer Geburtstagsparty mit dem Motto "Monaco Franze" als Spatzl nach Hause. Mein Polyester-Ballonseide-Overall steckte noch bis zu den Knien in hohen Schaftstiefeln. Ich sah mich im Garderobenspiegel, dachte an eine Dame von der Party (ebenfalls im Dschinghis-Khan-Look), und wie wir uns über unseren Look freuten; dass der doch eigentlich ziemlich cool sei. Und dann checkte ich die Laufsteg-Nachrichten aus Paris:
Weiße Strumpfhosen
Leandra Medine vom amerikanischen Blog Man Repeller (zu Deutsch: Männerschreck) testet die international inflationär auftauchende, weiße Strumpfhose bereits: Sie trägt sie zum Kleid, zur Jeans und zur Häkelshorts. Man muss aber auch dazu sagen, dass Leandra die einzig kompatiblen Beine dafür hat: Twiggy-Stelzen. Den ersten von drei Looks nennt sie „Pretending you’re a German fashion influencer". Was sie damit meint (weiße Krautstampfer, Strumpfhosen-Addicts, alberne Looks, oder oder), weiß ich auch nicht. Hier geht es zu ihrem Outfit-Post >>> und hier zum weiße Modelbeine gucken:
Shop the trend
Was man hat, hat man:
Nachtrag (am 23.03.2017): Der 5. Trend lautet „Fünfe auch mal gerade sein lassen." ;-)
Newsletter
Photo Credit: Catwalkpictures
Kommentare