Februar 2018: In the mood for...
Meine Errungenschaften für den kommenden Monat (und hoffentlich länger): eine Hemdbluse, die nicht umsonst „The Perfect Blouse” genannt wird, von Neuentdeckung Fabienne Chapot, und dem ungeschminkten Schritt einen Schritt näher zu sein. Sorgt der Beauty Trend um nackige Augen gar fürs Blondieren von Wimpern und Brauen?
Die High Fashion Printmagazine Harper's Bazaar und Vogue riefen es für den Februar aus: „Ganz natürlich” und „Jetzt natürlich: Heidi Klum”. Ihre Coverstars, sonst glamourös, sehen blässlich aus, haben teilweise leichte Augenschatten und strähniges Haar. Aber sie sind schön, vielleicht gerade deswegen. Sie treffen uns jedenfalls mitten ins Herz. Denn wir sehnen uns nach mehr Selbstliebe fürs frühmorgendliche Spiegelbild. Vor allem im Februar 2018! Da haben wir zu viele graue Wintermonate und zu viele blauschwarze Plastikwimpern hinter uns.
Weniger Schminke
Irgendwann musste das Schminktäschchen ja platzen. Ich wunderte mich schon, wie viele Pudertöne („Contouring”) und Highlighter („Strobing”) und Wimpern- und Brauenbooster da noch rein passen sollen. „Ihr habt sicherlich mindestens acht Pinsel in Eurer Tasche”, hieß es neulich bei einem Beauty Lunch. Keiner widersprach, keiner zog die gemalten Brauen hoch. Ich meine, ich war selbst jahrelang treu ergebene Wimpern-Extensions-Anhängerin. Aber irgendwann ist mal gut. Dann muss was Neues her.
Zur Beruhigung schaue ich mir die Nahaufnahmen der blondäugigen Models aus der Gucci Fashion Show für Sommer 2018 an (Foto ganz oben). Die Wahrheit ist nämlich, dass das Make-up-Ideal Ende der 2010er Jahre das Gegenteil von Smokey Eyes ist: nackig aussehende, entmystifizierte Augen.
Für Haut- und Haartypen der Kategorie „Nordlicht” oder „1” bedeutet das: Wir müssen tapfer sein – zumindest so lange, bis die ersten Wimpern- und Brauen-Blondierungsstudios eröffnen, und wir ganz vorne mitspielen. Ich taste mich gerade mit apricotfarbenem Lidschatten an den Oben-ohne-Look heran. Der Schritt von Katzen- zu Nackmulchauge braucht eine Übergangsphase – zumindest für mich. Schimmerndes Apricot bringt blaue Augen immerhin zum Leuchten, weil komplementär, das hilft fürs Erste. Nach 20 Jahren kann ich auch endlich wieder fühlen, warum ich damals lieber braune statt schwarze Wimperntusche verwendet habe. Für ein ungeschminkt aussehendes Auge braucht es zum Glück auch neue Produkte.
PS.: Was haltet Ihr eigentlich von dem neuen Cover-Design der deutschen Vogue?
Mehr Motive
Apropos Print: Beim niederländischen Modelabel Fabienne Chapot dreht sich seit Kurzem alles um Prints von oben nach unten. Pflanzen- und Tiermotive bestimmen ganze Outfits, oft im Mix and Match-Stil, aber immer geschmackvoll und gut tragbar (siehe Fotos unten). Das ist eine Kunst.
Wer hat dieses Gespür? Als sich die Firmengründerin Fabienne Chapot 2016 dazu entschließt, ihr Taschen- und Schuhlabel „Fab” umzunennen und um Ready-to-wear zu ergänzen, macht sie ihre Mitarbeiterin Sophie van Bentum zur Kreativdirektorin. Sie selbst möchte sich auf die Geschäftsführung konzentrieren. Das Modell scheint aufzugehen: Plötzlich springt mich ihr Werk von allen Seiten an: aus dem Schaufenster der Amber Lounge Boutique bei mir nebenan, aus den e-Mails einer befreundeten PR-Dame, und schließlich auch von Instagram-Fotos.
Aus der Sommerkollektion 2018 gefallen mir die Drucke „Blue Lagoon”, „Island Leaf” und „Papaya Print” (unten) besonders gut. Vor allem aber die gemeinnützige „Lion Collection”. Sie steht für eine kollektive Krebsbekämpfung. Denn der gesamte Erlös dieser Linie (bestehend aus Bluse, Overall, T-Shirt, verschiedener Taschen, Schlüsselanhänger und Handyhülle >>>) kommt dem Antoni von Leeuwenhoek Krebsinstitut zu Gute.
„The Perfect Blouse”
Bei Fabienne Chapot gibt es ein Blusenmodell, das mit verschiedenen Drucken immer wieder neu aufgelegt wird. Sie wird „The Perfect Blouse” genannt, weil sie gut sitzt und pflegeleicht ist. Diese Bluse gibt es glücklicher Weise auch in der so genannten „Lion Collection” mit dem entsprechenden und schönen Löwenmotiv.
Kombinationsmöglichkeiten: Ich trug die Bluse bereits dreimal, jedes Mal anders. Einmal steckte ich sie in meine Modepilot/Windsor Paperbag-Hose >>> , dich ich mit einem dünnen Nietengürtel in Orange festhielt. Für eine Abendveranstaltung kombinierte ich sie zu einem petrolfarbenen, eng anliegenden Wolllfleece-Rock. Gestern mochte ich meine taillenhohe Jeans in Dunkelblau von Selfnation dazu. Darüber passt immer einKamelhaarmantel.
Pflegeleicht: Ich traue es mich gar nicht zu sagen, aber ich schmiss die Bluse erst nach dem dritten Mal Tragen in die Waschmaschine. Zum Trocknen hing ich sie über einen Stuhl, danach muss man sie nur noch aufdampfen. Sonst bin ich kein Fan von Viskose, aber in diesem Fall... Es gibt wohl sehr unterschiedliche Viskose-Qualitäten.
Ein Teil der Sommerkollektion 2018 von Fabienne Chapot
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Photo Credit: Sisley Cosmetics
Kommentare
Ich finde die neuen Vogue Cover super, da schlicht , aufgeräumt und das Thema des Heftes auf den Punkt gebracht.
Daneben das Cover von HP mit 100 verschiedenen Schriften , vollgestopft mit viel blabla...
Aber die Blusen von Frau Chapot sind toll.