Die Sommerfarben 2018

„Ultra Violet” ist die Farbe des Jahres 2018. Lila! Das muss man erst einmal sacken lassen. Bei mir dauert das Sackenlassen jetzt schon vier Wochen an. Es war Anfang Dezember 2017, als der Farbkarten-Gigant Pantone dieses sehr blaustichige Violett als Jahresfarbe verkündete.
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Seither hagelt es Newsletter mit Strick in Violett, Samt in Violett, Nagellacke, Koffer, Hocker, Lippenstifte und ein Blumenbouquet in Violett – jedes Mal mit Verweis auf die neue Trendfarbe. Manche Hersteller hatten sich von Pantone vorab beraten lassen, weshalb sie nun mit den entsprechenden Produkten aufwarten können, andere kramen einfach etwas Lilanes heraus. Man wünscht sich fast die „Shades of Grey"-Aussendungen zurück. Aber nur fast.
Das schönste Veilchenblau fand ich bei Bottega Veneta in der Sommerkollektion 2018. Man kann da recht gut erkennen, dass die Farbe etwas für Profis ist. Chefdesigner Tomas Maier mischte einen Lederkragen in Türkis, Giftgrün und Altrosa dazu und einen Gürtel in gleicher Machart. Ein anderer Look zeigt einen Ledermantel mit Ösen zu einem grauen Ledergürtel und einer giftgrünen Tasche. Mit diesen Outfits macht man schon mal alles richtig.
 
Was unterscheidet Violett eigentlich von Lila? Technisch gesehen bezeichnet „Violett" eine Spektralfarbe, also eine reine Farbe. Sie entsteht durch Lichtbrechung wie auch Rot, Orange, Gelb, Grün und Blau. „Ultraviolett" nennt man die Farbe, die auf Indigo-Blau folgt – z.B. im Regenbogen oder auf der Rückseite einer CD erkennbar. Lila hingegen bezeichnet einen Farbton, der durch eine Mischung aus Blau und Rot entsteht, eventuell auch durch Zutun von Weiß. Damit ist Lila keine Spektralfarbe, sondern eine Mischfarbe wie es auch Braun, Marineblau und Rosa sind. So könnte man behaupten, dass ein Violett-Ton mit besonders viel Blau- oder Weißanteil (z.B. bei Milka-Schokolade) korrekterweise „Lila" genannt werden müsste, aber meist werden die beiden Bezeichnungen willkürlich verwendet – sogar beim Farbexperten Pantone!

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Widmen wir uns anderen Trend-Sommerfarben, die man teilweise noch häufiger auf den Laufstegen für 2018 sah. Da wäre z.B. ein omnipräsentes Kirschrot oder und ein ebenso verbreitetes Babyblau. Gelb und Grün formieren sich zu einem Giftgrün, das sich von der letztjährigen Jahresfarbe Greenery ableitet. Es wirkt jetzt etwas schmutziger. Braun kommt in kleinen Schritten nach langer Abstinenz zurück. Ich schätze, dass die Schritte nächsten Sommer größer werden.

Babyblau für den Sommer 2018

Hellblau gehört wie andere Pastellfarben in jede Sommerpalette. Nur ist das Hellblau dieses Jahr besonders kitschig. Es gleicht jenem Hellblau, das man früher einem neugeborenen Jungen mitgebracht hätte. Dieses Hellblau besiedelt weit mehr als nur ausgewaschenes Denim, z.B. Chiffonkleider und Mäntel aus leichten Wollqualitäten.
 

Kirschrot für den Sommer 2018

Sie liefern sich ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen, das Tomatenrot und das Kirschrot. Da das schönste, rote Kleid der Saison von Hermès stammt, und eindeutig dem blaustichigen Kirschrot zuzuschreiben ist, sind die Würfel für mich gefallen. Außerdem schlossen sich auch Giambattista Valli, Prabal Gurung und Valentino an, um nur wenige zu nennen.
 

Giftgrün für den Sommer 2018

Die Grünschattierungen sind im kommenden Sommer wieder recht unterschiedlich, wie im vergangenen Jahr auch schon. Ich sammele sie für 2018 unter dem Oberbegriff „Giftgrün”, weil sie dieses Mal weniger rein, aber ebenso grell sind. Im angloamerikanischen Sprachraum sagt man gern „Acid Green" dazu.
 

Schokoladenbraun für Sommer 2018

Wie trägt man eigentlich noch mal Braun? Kaum eine klassische Farbe, die wir in den letzten Jahren so verdrängt hatten wie Braun! Deshalb nähern wir uns auch ganz sachte, z.B. mit Braun in seiner natürlichsten Form, aus Leder (Tod's) und als Trenchcoat (Max Mara). Weitere Favoriten sind das durchgeknöpfte Ensemble von Rosetta Getty und das Blümchenkleid von Chloé.
 
Photo Credit: Catwalkpictures
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Kommentare

  • katha sagt:

    Also bei Lila und Violett bin ich definitiv raus und freue mich jetzt schon auf 2019. 🙂 Aber mit Hellbau und Kirschrot werde ich dies dann gut zu überbrücken wissen. 😉