Verlängertes Wochenende in Südtirol
Warum ist ein Ausflug nach Südtirol jetzt ein heißer Tipp? Nun, dort übernahm bei vielen Hotelerie- und Gastronomie-Betrieben die nächste Generation. Und diese hat Visionen! Sie bringt ein anderes Bewusstsein mit und einen neuen Sinn für Ästhetik. Kollektiv gestalten die nachgerückten Gastwirte die Zukunft der schönen Region. Das bedeutet auch: Keine Bilder von Luis Trenker an der Wand und kein Früshtsücksbufffet mit Honig und Nutella in Portionspackungen.
Quasi gemeinsam haben die Jungen – denn natürlich kennen sie sich untereinander – die Kurzflor-Teppiche herausgerissen und die darunter liegenden Dielenböden restauriert. Sie nahmen den Putz von den Wänden und legten handbemalte Kacheln frei oder ließen kernsanieren. Man erkennt die Häuser von außen an Zitronenbäumen, keine Geranien.
Ottmanngut
Es ist wie in der Mode: So schön verarbeitete Stücke, wie sie vor vielen, vielen Jahren noch hergestellt wurden, bekommt man heute gar nicht mehr. Darum haben Martin Kirchlechner und sein Vater Dr. Georg Kirchlechner das Haus – das seit 1850 in Familienbesitz ist und seit 1854 als Gasthof genutzt wird – mit teilweise antiken Familienmöbeln auf den elf Zimmern ausgestattet.
Die Zimmer des Ottmanngut sind unterschiedlich: Bugholzstühle im einen, Biedermaier im anderen. Auf der Homepage kann man sich sein Wunschzimmer aussuchen. Auch die jeweilige Lage – Ost, Süd, Südwest oder West – wird dort angegeben.
Das Meraner Hotel verfügt zudem über eine Orangerie, einen Frühstücksraum und einen verwinkelten Garten. Hier kann man abgewinkelt, zwischen Orangenbäumen, Palmen und Zypressen, stundenlang frühstücken und immer kommt etwas Neues aus der Küche nach.
Apartment 7 in Schenna
Hier geht es besonders modern und luxuriös zu. Jedes, der gerade einmal fünf Apartments des Hauses– zu dem auch ein Spa und ein Infinity-Pool auf dem Dach gehören – hat einen Whirlpool auf eigener Terrasse. In den sonnendurchfluteten Apartments kann man sich fast verlaufen: zwei Schlafzimmer, zwei Bäder, ein riesiger Aufenthaltsraum mit Küchenzeile – und alles in warmen Anthrazittönen. In manchem Apartment findet man oberndrein noch in ein Stockbett in einem der vielen Schränke. Das (Kinder-)Bett ist so schick, dass man überlegt, nicht selbst wenigstens eine Nacht darin zu schlafen.
Jedes Apartment liegt auf einer anderen Etage. Das macht den Aufenthalt besonders ruhig und das Ziel der Apartment 7-Gastgeberfamilie Mair, dass sich Gäste wie zuhause fühlen, ist gleich nach der Ankunft schon erreicht.
Vor dem Umbau im vergangenen Jahr lebte die Familie noch selbst in dem Haus. Eine Gästeunterkunft daraus zu machen, war die Idee von Vater Markus und Sohn Johannes. Kaum zu glauben, dass das sehr gelungene Ergebnis dem damals erst 17-Jährigen zu verdanken ist, der sich um Konzept, Planung und die Betreuung der Bauphase kümmerte. Heute baut Johannes sein Projekt auf den Social Media-Kanälen weiter aus.
Der Blick!
Für den Umbau des sehr steil am Hang gelegenen, mehrstöckigen Hauses beauftragten die Mairs den Architekten Dr. Stephan Marx und Nadine Bauer von der Archifaktur für die Innenarchitektur. Beiden ging es darum, die Hanglage für maximalen Ausblick zu nutzen. Das bedeutet: viel Glas und alles, was keinen Ausblick braucht, wurde im hinteren Teil angesiedelt: Spa, Shop, Rezeption.
Es ist das stets magische Licht in den Räumen und die großzügige wie durchdachte Ausstattung, die den Aufenthalt für jeden besonders machen dürften. Sonntags aufwachen und erst einmal auf den Knopf neben dem Bett drücken, damit die Jalousie hochfährt und den Blick auf die Alpen freigibt: unbezahlbar.
Villa Arnica
Auch hier gibt es nur wenige Zimmer und alles ist vom Feinsten. Die Villa von 1925 mit ihren zehn Hotelzimmern und das Poolhaus sind so geschmackvoll eingerichtet, dass die Villa Arnica innerhalb kürzester Zeit zum Instagram-Hit wurde und für das kommende, lange Wochenende schnell ausgebucht sein dürfte.
Jedes Detail ist in der „Adults Only”-Villa vom Feinsten: die alten Möbel, die neuen und ewig haltenden Bakelit-Schalter und -Steckdosen, die hausgemachten Croissants, das Gemüse aus dem eigenen Garten.
Der Pool ist mit seinen Fliesen von 1965 und seinen gelb-weiß gestreiften Stoffschirmen, den Palmen und dem ewig schönen Licht Südtirols eine Einladung ans Träumen. Da links wringt sich Romy Schneider gleich das Wasser aus den Haaren, während Alain Delon noch im Wasser liegen bleibt und eine Zigarette raucht.
Hier kann man übrigens den ganzen Tag lang beobachten und essen. Neben dem, was die Villa selbst an frischen Köstlichkeiten bereit hält, gehören weitere, feine Restaurants in der Region zur Familie Dissertori. Einfach danach fragen und einen Tisch reservieren lassen!
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Photo Credit: Modepilot, Apartment 7
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