Berlin Fashion Week Highlights, 1. Teil

Letzter Tag der Berlin Fashion Week und ich fasse zusammen: die deutsche Modeszene macht Laune. Achtland, Kaviar Gauche und Lala Berlin zeigten Mode, die man mit der internationalen Presse erhobenen Hauptes teilen möchte.
Achtland Elle Modepilot
Achtland eröffnete die Show mit einer in Seidenstreifen gelegten Farbverlauf-Jacke mit aufgestickten Blüten- und Vögel-Motiven – die Mode des Designerduos Thomas Bentz und Oliver Lühr ist vielleicht die hingebungsvollste Arbeit der Modewoche. Wäre sie ein Buch, würde Marcel Reich-Ranicki jauchzen vor Freude.
Kaviar Gauche Sommer 2014 Modepilot
Kaviar Gauche zelebrierte Blütenweiß und Schwarz mit transparenten und steifen (Trend!) Stoffen. Das Blütenmotiv machte die Kollektion romantisch. Es ist eine Meisterarbeit in Kollektionsaufbau mit krönendem Abschluss: ein Kleid, das wir eher in einem Fashionshoot als auf einer Hochzeit sehen.
Lala Berlin Sommer 2014 Modepilot
Meinen persönlichen Lieblingslook fand ich gestern Abend bei Lala Berlin in den Opernwerkstätten: ein orangeroter Hosenrock zum schulterfreien Grobstrickpullover in Knallweiß. Gala-Modechef Markus Luft, dem in der drückenden Hitze die Schweißperlen auf der Stirn standen: "Für diese Kollektion hat es sich gelohnt, zu schwitzen."
Apropos Hosenröcke: Die sollte man sich so langsam mal zulegen. Die sah man öfter, z.B. auch bei Holy Ghost, der Marke aus München für den easy Glam-look auf meiner geliebten Türkenstraße...
Holy Ghost Hosenrock Modepilot
Fotos: Elle.de(1), Modepilot/Modejournalistin(3)
Photo Credit:
Modepilot ist Deutschlands erster Modeblog. Mit seiner Gründung in 2007 war und ist er Vorreiter der unabhängigen Mode-Berichterstattung. Noch heute wird die Seite leidenschaftlich von Mitgründerin Kathrin Bierling geführt. Sie ist eine ausgebildete und erfahrene Journalistin, die zunächst bei der Financial Times lernte und arbeitete und dann einige Jahre bei der WirtschaftsWoche beschäftigt war, bevor sie die Seiten Harpersbazaar.de, Elle.de und InStyle.de verantwortete. An Modepilot liebt sie, dass sie die Seite immer wieder neu erfinden muss, um am Puls der Zeit zu bleiben. Worin sie und ihre Autoren sich stets treu bleiben: Den Leser ernst nehmen, nicht sich selbst.

Kommentare

  • dafo sagt:

    Dafo meint:
    Hosenröcke? Ich glaubs nicht. Da bin ich mal gespannt, ob neue Designer es besser verstehen, so ein praktisches Kleidungsstück auch gut aussehen zu lassen!
  • Rena sagt:

    Bin davon überzeugt, dass die Hosenröcke 2014 die Latzhosen von 2013 werden 🙂
    LG Rena
  • Ignacio C. Alvarez sagt:

    Vom 1. bis 5. Juli steht Berlin also ganz im Zeichen der Mode. Für die Großen wie die Kleinen. Dass sie den Sog nutzen möchten, gibt Frans Prins gern zu. Er ist einer der drei Gründer von thekey.to – international event for green fashion, sustainable lifestyle & culture. „Ich sehe Green Fashion als Avantgardebewegung“, erklärt der gebürtige Niederländer. Im Oktober 2007 hatte er die fair fashion affair veranstaltet, der erste gemeinsame Auftritt trendiger Eco-Labels aus Deutschland. Die werden immer mehr, fast 50 Marken wird thekey.to präsentieren. Berlin im Modefieber, das wäre nicht möglich, würden nicht Netzwerke und Läden kontinuierlich am Aufstieg des Standorts arbeiten. Von den großen Kaufhäusern haben die Galeries Lafayette mit der Förderung der hiesigen Kreateure begonnen. Seit 2004 geben sie jedes Vierteljahr drei Berliner Modedesignern die Chance, Stücke auf der Ausstellungsfläche „labo mode“ zu zeigen. Unter den Netzwerken hat Create Berlin, gegründet im Januar 2006, viel für die Modemacher getan und ihnen die Gelegenheit gegeben, sich im Ausland zu präsentieren. Das Modenetzwerk berlinerklamotten informiert auf seiner Onlineplattform über 140 lokale Labels, von denen man einen Teil auch im gleichnamigen Store in den Hackeschen Höfen findet. Viele Berliner Designer haben inzwischen eigene Läden eröffnet, vor allem im Bezirk Mitte.
  • Taylor Montgomery sagt:

    Kaviar Gauche steht für modernen Luxus, genau das impliziert der Begriff "gauche caviar", wenn man ihn frei übersetzt.
  • Barbara Markert sagt:

    Lieber Taylor Montgomery: Da muss ich leider kurz noch mal konkretisieren: Gauche Kaviar ist ein Ausdruck für die Reichen, die sich offiziell als politisch links outen. Carla Bruni ist ein typisches Beispiel: Sie ist Millionärin und sagt offiziell, dass sie eher Sozialistin sei. Ob das nun stimmt, sei dahin gestellt. Wie sozial diese Menschen wirklich sind, zeigt sich im Alltag. Es sind auch diese Leute, die eigentlich total teuer angezogen sind, aber bei denen man das nicht auf den ersten Blick sieht. Es ist nicht die Bling-Bling-Fraktion.

    Das Gegenteil von Gauche Kaviar ist ein bisschen das "Droite Jambon-Beurre", das sind die rechten Politiker, die so tun, als ob sie dem "armen" Volk nahe wären. Jambon-Beurre ist ein Sandwich, das billigste aller Baguette-Sandwiches, das sich dann eben die kaufen, die weniger Geld haben.


  • Der Hosenrock ist zurück! - Fashion und Modeberatung im Netz sagt:

    [...] spitzen Pumps. Culottes sind elegant wie ein Rock, aber bequem wie eine Hose! So einen praktischen Trend hat es sicherlich schon lange nicht mehr [...]