Berlin Fashion Week Highlights, 1. Teil
Letzter Tag der Berlin Fashion Week und ich fasse zusammen: die deutsche Modeszene macht Laune. Achtland, Kaviar Gauche und Lala Berlin zeigten Mode, die man mit der internationalen Presse erhobenen Hauptes teilen möchte.
Achtland eröffnete die Show mit einer in Seidenstreifen gelegten Farbverlauf-Jacke mit aufgestickten Blüten- und Vögel-Motiven – die Mode des Designerduos Thomas Bentz und Oliver Lühr ist vielleicht die hingebungsvollste Arbeit der Modewoche. Wäre sie ein Buch, würde Marcel Reich-Ranicki jauchzen vor Freude.
Kaviar Gauche zelebrierte Blütenweiß und Schwarz mit transparenten und steifen (Trend!) Stoffen. Das Blütenmotiv machte die Kollektion romantisch. Es ist eine Meisterarbeit in Kollektionsaufbau mit krönendem Abschluss: ein Kleid, das wir eher in einem Fashionshoot als auf einer Hochzeit sehen.
Meinen persönlichen Lieblingslook fand ich gestern Abend bei Lala Berlin in den Opernwerkstätten: ein orangeroter Hosenrock zum schulterfreien Grobstrickpullover in Knallweiß. Gala-Modechef Markus Luft, dem in der drückenden Hitze die Schweißperlen auf der Stirn standen: "Für diese Kollektion hat es sich gelohnt, zu schwitzen."
Apropos Hosenröcke: Die sollte man sich so langsam mal zulegen. Die sah man öfter, z.B. auch bei Holy Ghost, der Marke aus München für den easy Glam-look auf meiner geliebten Türkenstraße...
Fotos: Elle.de(1), Modepilot/Modejournalistin(3)
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Kommentare
Hosenröcke? Ich glaubs nicht. Da bin ich mal gespannt, ob neue Designer es besser verstehen, so ein praktisches Kleidungsstück auch gut aussehen zu lassen!
LG Rena
Lieber Taylor Montgomery: Da muss ich leider kurz noch mal konkretisieren: Gauche Kaviar ist ein Ausdruck für die Reichen, die sich offiziell als politisch links outen. Carla Bruni ist ein typisches Beispiel: Sie ist Millionärin und sagt offiziell, dass sie eher Sozialistin sei. Ob das nun stimmt, sei dahin gestellt. Wie sozial diese Menschen wirklich sind, zeigt sich im Alltag. Es sind auch diese Leute, die eigentlich total teuer angezogen sind, aber bei denen man das nicht auf den ersten Blick sieht. Es ist nicht die Bling-Bling-Fraktion.
Das Gegenteil von Gauche Kaviar ist ein bisschen das "Droite Jambon-Beurre", das sind die rechten Politiker, die so tun, als ob sie dem "armen" Volk nahe wären. Jambon-Beurre ist ein Sandwich, das billigste aller Baguette-Sandwiches, das sich dann eben die kaufen, die weniger Geld haben.