What's next, Jeremy Scott?
Ein kurzer Rückblick: Im September 2013 debütierte Jeremy Scott für Moschino mit der McDonalds Collection für die Saison Herbst/Winter 2014/15. Zur "Tüte Fritten am Ohr" hatte Barara sich auf Modepilot geäußert. "Er zerstört das Erbe der Marke", "genialer PR- Schachzug", "Franco Moschino würde applaudieren"… die Kollektion spaltete die Modeszene, die McDonald's-Pieces waren aber schnell ausverkauft und die Show kreierte einen Media Buzz.
Im September 2014 folgte seine Vision für den nächsten Sommer: die Barbie-Kollektion (Die Meinung von Barbara dazu lest ihr hier) "Every girl on the planet has been touched by the magic of Barbie at one time or another in her life,” sagte Jeremy Scott über seine Kollektion. Wenige Monate vorher launchte Mattel einen Instagram-Account für Barbie (Barbiestyle | 477.000 Follower | Stand: November 2014) und pushte die Moschino-Barbie. Die Gimmicks, wie ein pinker Handspiegel als Iphone-Hülle, überschwemmten alle Social Media Kanäle und waren bereits einen Tag nach der Show direkt online erhältlich.
Pop-Stars, wie Rita Ora, Rihanna und Blogger-Star Chiara Ferragni, zeigten sich kurz nach der Show im Komplett-Look von Moschino. Kurzum: Die Strategie ging auf.
Und jetzt frage ich mich: What's next, Jeremy Scott?
Die Simpsons hat er schon vor zwei Jahren für sein eigenes Label abgefeiert. Die bunte Pferdchenwelt von "My little Pony" ist dem Barbie-Look zu ähnlich. Vier Theorien, welchem Thema er seine nächste Kollektion für Moschino widmen könnte:
1. Hello Kitty
Pro: In Europa mag der Hype abgeflacht sein, aber in dem wichtigen japanischen Markt ist der Erfolg ungebrochen und der italienische Luxusmodekonzern Aeffe hat es, laut eigenen Aussagen, beim Ausbau von Moschino zur globalen Fashionmarke vor allem auf den asiatischen Markt abgesehen.
Contra: Von Hello Kitty gibt es schon unzählige Lizenzprodukte: Lipgloss, Telefone, Handtaschen, Fahrräder...Für neue Knaller ist Einfallsreichtum gefragt, über den Jeremy Scott aber definitv verfügt.
2. Sesamstraße
Pro: Die Sesamstraße ist bei jung UND alt beliebt, denn jeder Erwachsene war eben auch einmal Kind. Das Konzept ging mit Barbie schon auf.
Contra: Die Lifestyleaffinität fehlt. Barbie brachte Glamour, das McDonals-Logo ist im Alltag sehr präsent.
3. Disneyfiguren wie Donald Duck
Pro: Jeremy Scott könnte aus unzähligen Charakteren wählen und sich austoben und Disneyfilme wie Bambi rühren auch jenseits des Kindergartenalters zu Tränen.
Contra: Disney-Figuren wären nicht überraschend genug. Mickey und Minnie Mouse wurden schon von unzähligen Labels als Testemonial verwendet, ebenso wie Bambi (Givenchy).
4. Star Wars
Pro: Zum Kult-Status von Star Wars (ebenfalls Disney) muss man keine Worte mehr verlieren. Ich stelle mir Handycases in Lichtschwert-Optik und sexy Stormtrooper-Catsuits vor, sowie zottelige Chewbacca-Mäntel aus dem Haar der Tibetziege. 2014 startete außerdem "Star Wars Rebels", eine Animationsserie zu der es auch eine Kooperation mit Lego gibt. Außerdem kommt der Film "Star Wars: The Force Awakens" im Dezember 2015 in die Kinos.
Contra: Darth Vader & Co. waren auch schon Werbefigur, zum Beispiel für VW und Milchschnitte. Nicolas Ghesquière hat die Weltraum-Optik mit seinen Galaxy-Sweatern bereits in der Saison Herbst/Winter 2012/2013 thematisiert, die Iron Maiden Egyptofunk-Shirts und Rebel Top-Pullover von Balenciaga avancierten zu Sammlerstücken. Rodarte und Preen by Thornton Bregazzi griffen Star Wars noch einmal für die Saison Herbst/Winter 2014/15 auf.
Was glaubt ihr? Was ist das Thema der kommenden Moschino-Kollektion by Jeremy Scott?
What's next, Jeremy Scott?
Fotos: Catwalkpictures, Instagram/moschino,
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Kommentare
Hello Kitty ist zu sehr 2000er. Sesamstrasse pflegt nicht den 90er Jahre Plastikcharakter und Disneyfiguren (sehe ich genauso) sind bereits abgefeiert worden. Die Muppets wären by the way auch raus. Die verarbeitete schon Jean-Charles de Castelbajac. Wegen Star Wars: Ich glaube, diese Serie ist zu männlich für frauenlastige Kollektionen bzw. auch zu wenig "Neutrum".
Folgendes müsste auf die "Inspirationsquelle" zutreffen:
- 90er Jahre Popularität
- millionenschweres Unternehmen bis heute
- stilprägend für eine Spaß- und Konsumgesellschaft
- von Müttern gehasst und von Kindern geliebt
- keine Nahrungsmittel
In meine engere Auswahl kommen somit:
- Game Boy (heute Nintendo)
- MTV
- Marlboro (wobei Zigaretten ein absolutes No-Go sein dürften)
Es bleibt weiterhin für mich die Frage: "What's nex?" Spannend!
Sponge Bob. Wenn das nicht zu sehr nach Fritte aussieht.
Oder Lego.
Ich finde das übrigens unheimlich schade. Wieder mal ein tolles Beispiel dafür, wie man eine Menge Geld mit Mist verdienen kann. Warum kaufen sich die Leute nicht gleich ein Faschingskostüm, das ist wesentlich preiswerter.