Schwangerschaftsmode im sechsten Monat
Eine Schwangerschaft ist wie Sylt: Tatsächlich so schön wie alle sagen. Sämtliche Klischees werden erfüllt. Und plötzlich findet man Schlupfhosen (allein dieser Name!) und gestreifte Shirts völlig in Ordnung.
Schwangerschaftsmode im 6. Monat
Hilfe! Ich bestelle sogar Umstandsmode und das schon seit der 20. Woche. Aktuell befinde ich mich in der 22., also ziemlich exakt zwischen dem 5. und 6. Monat. Zwar habe ich noch nicht so viel (Bauchumfang) zugenommen, wie es durchschnittlich erwartbar wäre, aber meine alten T-Shirts springen trotzdem immer wieder hoch und nisten sich oberhalb des Bauches ein. Dann muss ich sie wieder über den Bauch spannen, das ist – vor allem beim Aufstehen in Restaurants und bei Terminen – recht unangenehm. Diese Geste möchte man sich auch gar nicht erst angewöhnen.
Von meinen alten Hosen passt jetzt keine mehr, auch nicht mit dem Haargummi-Trick zwischen Knopf und Knopfloch. Und ich bin es Leid, eine ganze Woche lang jeden Tag immer die gleiche Schwangerschaftsjeans zu tragen. Aber es war auch nicht mit Dauerregen und 14 Grad Mitte Juni zu rechnen.
Alternativen zur Schwangerschaftsjeans
Das Hosenthema ist kompliziert. Wenn man nicht immerzu in einer Schwangerschaftsjeans (z.B. von H&M oder Esprit) herumlaufen möchte, sondern auch mal eine andere Hose tragen möchte, sucht man lange. Die Alternativen sehen alle irgendwie schluffig oder billig aus.
In einem extra auf Schwangerschaftsmode spezialisierten Geschäft finde ich nicht eine einzige Hose, die man tragen möchte: billige Stoffe, nicht ansprechende, vielleicht massentaugliche Muster. Gruselig.
Ich durchstöbere also lieber das Internet, vergleiche, bestelle und lese Erfahrungsberichte. Schnell stelle ich fest, dass es nicht zwingend eine weitere Umstandshose braucht, so lange man die Hose tief sitzend binden oder ein sehr weicher und elastischer Bund den Bauch nicht weiter einengt, z.B. ein gesmokter.
So fällt meine Wahl letztendlich auf eine reine Leinenhose, die ich tief unterm Bauch binden kann, und die ich auch nach der Schwangerschaft noch gerne tragen werde.
Außerdem fühle ich mich in einer tief geschnittenen 'Schlupfhose' von Mamalicious erstaunlich wohl. Sie ist aus einem dünnen Viskosestoff und gemustert – Ich frage mich, ob mir die Hose auch vor der Schwangerschaft gefallen hätte. Doch nach kurzem Probetragen wird klar: Viskose-Schlupfhosen und ich werden auch unter Hormoneinfluss keine Freunde: Die Hose beult an Po und Knien aus, so möchte man nicht vor die Türe. Bei echtem Leinen kann ich mit den angeblich edel wirkenden Ausleier-Erscheinungen noch leben, das gehört dazu, aber nicht bei bunt bedruckter Viskose.
Enttäuschend ist auch eine Umstandshose aus Leinenmischgewebe von H&M. Die sieht angezogen schon verboten aus, bevor sie Beulen kriegt. Ich frage mich auch, ob man an Tagen für luftiges Leinen, einen doppellagigen Baumwollbund um den Bauch tragen möchte.
Fazit: An Alternativen zur Schwangerschaftsjeans bleibt nicht viel übrig, wenn natürlich doch viel mehr als noch vor ein paar Jahren. Mein Tipp: Chino-Umstandshosen von Mamalicious oder GAP.
Wichtig zu wissen: Egal, wie der neue Bauch einen Hosenbund sprengt, die restliche Körpergröße ändert sich – bis auf die BH-Größe – meist nicht. Wer also vorher Hosengröße 36 hatte, hat diese auch bei fortgeschrittener Schwangerschaft, d.h. Schwangerschaftsmode immer in gewohnter Größe bestellen.
Die besten Shirts
Lang geschnittene Tanktops, weite und besonders elastische, sind jetzt Gold wert. Aber bei den T-Shirts, die oft weniger oder gar kein Elasthan in der Gewebemischung haben, wird es eng um den Bauch herum. Und die meisten sind mir jetzt schlicht zu kurz.
Um nicht zu viel Geld auszugeben für Dinge, die ich in einigen Monaten vielleicht schon nicht mehr brauche, versuche ich es mit Maternity Shirts im Doppelpack. Immerhin achte ich dabei auf Bio-Baumwolle.
Das Tolle an diesen Umstands-T-Shirts: Ärmel und Schultersitz sind schön schmal und sie bieten dennoch genug Raum für einen wachsenden Bauch. Ich denke, ich werde für sie später doch noch Verwendung finden: nach dem Falafel-Essen oder zu Weihnachten. Wobei die Raffungen an den Seitennähten natürlich immer verdächtig nach Schwangerschaft aussehen. Hier geht es zu den Shirts, für die ich mich letztendlich entschieden habe >>>
Unterwäsche
Neulich schwärmte ich noch von Calvin Klein Bustiers. Ich trage sie immer noch. Aber vermehrt nun auch diesen einen BH: Modell 'Avero' von Marie Jo. Er ist immer noch der bequemste von allen, was heute wichtiger denn je ist! Obwohl mir eine Dessous-Fachverkäuferin mitteilte, dass ich keine 70 C mehr habe, sondern eine 75 C.
Meine Smartass-Idee, mir billig ein paar BH-Verlängerer zu kaufen, stellt sich als Schnapsidee heraus. Ich hätte aber auch vorher draufkommen können.
Denn, wenn sich der Brustkorb weitet, um den verdrängten Organgen Platz zu bieten, dann ändert sich zwar die Unterbrustweite, aber mit ihr auch immer die Körbchenweite, also das A, B, C, D, usw. Das sieht man mit bloßem Auge schon, wenn man die beiden BHs nebeneinander legt. Da entspricht kein A mehr dem A, kein B dem B, …. Sprich: Einen BH im Umfang einfach zu verlängern, sorgt für ein unbequem sitzendes Körbchen. Meine BH-Verlängerer-Idee verkennt die Anatomie und die Architektur eines gut sitzenden BHs.
Also was tun: Einen mitwachsenden Umstands-/Still-BH kaufen, obwohl ich nicht einmal weiß, ob ich stillen kann?
Ich durchsuche lieber die Designermarken-Outlet-Plattform YOOX nach guten, schönen BHs in meiner aktuellen Größe. Meine Dessous folge ich nicht der Doppelpack-Philosophie! Und dennoch mache ich ein Schnäppchen: ein schöner BH von Maison Lejaby für gerade einmal knapp 30 Euro und es gibt passende, niedrige (wichtig!) Spitzenslips mit Baumwoll-Zwickel. Das überzeugt mich sehr viel mehr als das Wäsche-Angebot für Schwangere.
Schwangerschaftsmode ab dem 5. und 6. Monat: Lieblingsteile nicht einfach trotzdem tragen
Bis letzte Woche habe ich noch Kleider und Röcke, die eigentlich recht eng geschnitten sind um Bauch und Taille, trotzdem getragen. Das sah gut aus, fand ich. Ich wurde dann nur von Frauen mit mehr Erfahrung davor gewarnt, meine Lieblingsteile mit einem werdenden Kugelbauch nicht auszubeulen. Man könne sie, wenn man irgendwann seine alte Figur zurück haben sollte, nicht mehr tragen. Schwups habe ich meinen geliebten Bleistiftrock wieder in den Schrank gehängt.
Stattdessen kommen hoffentlich bald die weit geschnittenen Sommerkleider zum Einsatz. Aktuell ist es vor allem meine Regenjacke, die der Oversize-Mode folgt.
Hier findet Ihr alles zur Körperpflege während der Schwangerschaft: Öle, Cremes & Cellulite >>>
Newsletter
Photo Credit: Kathrin Bierling für Modepilot
Kommentare
Hallo Kathrin, mal etwas ganz Verwegenes: Was hälst Du denn von Latzhosen? So schön bequem, und "nachher" gut für dir Gartenarbeit? Alles Gute, bleibt munter ihr zwei!
Liebe Grüße, Sabina
Liebe Sabina,
haha, ja, super für die Gartenarbeit! Aber tatsächlich trage ich auch meine Overalls/Jumpsuits gern und die passen auch noch – sind sogar sehr bequem. Vielleicht lege ich mir in den kommenden Monaten auch eine Latzhose zu 🙂
Danke für Deinen Kommentar und Deine lieben Wünsche.
Alles Liebe,
Kathrin
Liebe Kathrin,
Allerherzlichsten Baby-Glückwunsch! Der Minibauch steht dir voll gut ??. Aus Erfahrung: Mit den richtigen Looks & ein paar Tricks kommt man auch ohne Umstandsfashion stylish über die Rund(en)ungen.
Alles Gute für euch.
Liebe Julia,
Danke, Dir! Jetzt weiß ich ja zufällig, dass Du nähen kannst 😉 (ich nicht!). Also ich hab mir jetzt jedenfalls schon wieder Schwangerschaftsmode gekauft: ein Leo-Shirt, ein Badeanzug, usw., haha. Aber jetzt sollte ich ja auch endlich mal all meine weiten Sommerkleider tragen können. Das ist auch mal gut 🙂
Alles Liebe,
Kathrin