6 Monate nach der Geburt
Unser Sohn war noch keine sechs Monate alt, da erreichte mich diese schöne Anfrage: Eine meiner wenigen Lieblings-Wäschemarken bat mich, Teil ihrer Bademoden-Kampagne 2021 zu sein. Da trug ich gerade ein Wäsche-Set von ihnen. Das tue ich zwar öfter, weil der Avero-BH von Marie Jo einfach die beste Passform hat und das übrigens vor, während und nach der Schwangerschaft. Aber dennoch deutete ich das als ein gutes Zeichen.
Zudem dachte ich eh darüber nach, meinen Post-Schwangerschaftskörper zu zeigen, bzw. darüber zu schreiben. Und zwar deshalb, weil ich auch von der Möglichkeit berichten wollte, seinen Körper ohne besonders große Anstrengungen zurück haben zu können. Und das mit über 40 Jahren! Ich dachte zuvor immer, dass man seine Figur für ein Kind opfern müsse; dass nur Topmodels mit Personal Trainer und strenger Diät wieder Topform erreichen können.
Natürlich hat nicht jede Frau Glück. Aber doch viel mehr Frauen, als ich dachte. Erst jetzt verrät mir eine Freundin nach der anderen, dass auch sie nach ein paar Tagen oder Wochen wieder einen flachen Bauch und straffe Haut hatte − zumindest nach dem ersten Kind. Nach dem zweiten Kind dauert es wohl länger.
Body Positivity
Diese Erkenntnis sollte auch Teil der 'Body Positivity'-Bewegung sein. Denn offensichtlich trauen sich Frauen erst dann über die glückliche Rückbildung ihres Körpers zu sprechen, wenn eine andere den Anfang macht. "Oh ja, das ist verrückt, nicht wahr? Mein Bauch war auch nach ein paar Tagen schon wieder flach." So, als müsste man positive Erfahrungen so lange zurückhalten, bis man weiß, dass die andere auch Glück hatte. Vermutlich weil man anderen Frauen kein schlechtes Gefühl geben möchte, was ja auch löblich ist. Nur führt das dann dazu, dass manche Frauen, wie ich, ein falsches Bild bekommen von dem, was möglich ist, wenn immer nur von den Nachteilen gesprochen wird.
Als ich überglücklich meine schnelle Rückbildung mit meiner Mutter und besten Freundin teilte, teilte ich das nicht mit Euch. Denn ich sah auf Instagram die Posts meiner Kolleginnen, die auch Mutter wurden, und darüber schrieben, dass sie auf jeden Schwangerschaftsstreifen und auf jedes extra Kilo stolz sind. Das fand ich gut. Ich selbst wäre auch stolz darauf. Aber ich war auch sehr stolz auf meinen Körper, der eben kein extra Kilo ansammelte und dessen Haut offensichtlich sehr strapazierfähig ist. Und dann dachte ich, dass man damit ja wohl genauso an die Öffentlichkeit gehen dürfe und vielleicht auch sollte.
Daher gilt mein großer Dank Marie Jo. Denn die Wäsche- und Swimwear-Marke lieferte eine Top-Ausrede für Bikini-Fotos. Zumal das Wetter noch gar keine sexy Strandbilder erlaubt hätte. Bei neun Grad habe ich so getan, als hätten wir hier in Den Haag schon sommerliche Temperaturen. Aber für eine Bademoden-Kampagne macht man das gerne. Fast kam ich mir wie ein professionelles Model vor. Hilfreich war auch die gute Machart der Badekleidung: mehr Nähte als sonst üblich für einen besseren Sitz; doppellagig dort, wo man es gern hätte; festeres und gleichzeitig dehnbareres Material als bei herkömmlicher Bademode. All das lässt mich sicherer fühlen und selbstbewusster vor der Kamera agieren.
Frische-Kick im Marie Jo Bikini
Die Nordsee war eiskalt und beinahe hätte ich meine Füße für ein gutes Bikinifoto verloren. Aber all das hat sich gelohnt. Allein der Frische-Kick, der − wie Eisbaden-Anhänger wissen − süchtig machen kann, war eine Erfahrung wert! Dieser Energie-Push ist ja, laut Deutsche Welle, auch ein Trend während der Corona-Pandemie. Er schüttet Glückshormone aus (kann ich bestätigen) und Adrenalin. Und auch hier hat sich die Marie Jo-Machart bewährt. Bei dem starken Wellengang ist ein gut sitzender Bikini das A und O, wenn ein Top-Fotograf vor Dir steht und auf den perfekten Wellenbrecher-Moment wartet.
Meine Schwangerschafts-Routine
Wer interessiert ist an meiner Schwangerschaftsroutine, liest hier einfach weiter. Denn ich kann sie − mit den Erfahrungen, die ich gemacht habe − jetzt mit bestem Gewissen weiterempfehlen. Ich habe Nahrungsergänzungsmittel genommen und zwar so Vitamin- und Mineralstoff-Kombi-Kapseln, wie sie der Frauenarzt empfiehlt, z.B. Femibion oder Elevit. Ansonsten habe ich auf ausreichend Schlaf geachtet, war fast jeden Tag an der frischen Luft: Spazieren gehen oder Fahrradfahren.
Manchmal war ich schwimmen und ab dem fünften Monat habe ich zwei- bis dreimal die Woche ein Schwangerschafts-Work-out absolviert. Es heißt 'Hello Babybauch' und ist von und mit Ex-Profi-Kickboxerin und Ärztin Box Dr. Christine Theiss auf Gymondo. Es bereitet auch die Rückenmuskulatur vor, was später von extrem großem Nutzen ist. Rückblickend würde ich das Training vielleicht sogar noch öfter empfehlen.
Gegessen habe ich, wonach mir war. Das war etwas mehr als sonst, aber nicht wie im Film ne ganze Tafel Schokolade. Es war Hochsommer und ich habe sicherlich so viel Eis gegessen wie nie zuvor. Zum Glück ist meine Lieblingssorte dunkles Schokoladensorbet. Da ist eine Kugel oft schon die größte Befriedigung.
Und ich hatte mit Wechselduschen und anschließendem Bürsten angefangen. Täglich. Danach habe ich allerlei Öle und Cremes gegen Schwangerschaftsstreifen aufgetragen − Das war für einen Test für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (>>>).
Hier geht es zu meinen Schwangerschaftsmoden-Posts >>>
Newsletter
Photo Credit: Jeremy Meek für Modepilot
Kommentare
Liebe Kathrin,
die Bilder sind wundervoll geworden.
Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Kampagne!