Schwangerschaftsmode im siebten Monat

Schwangerschaftsmode im siebten Monat

Immer, wenn ich mich gerade an den neuen Bauchumfang gewöhnt habe, ist er auch schon wieder größer geworden. Aber das macht ja auch Spaß: ständig was Neues. Mittlerweile trage ich sehr viel Schwangerschaftsmode. Ich befinde mich in der 26. Woche, also am Mitte des siebten Monats.
Von meinen alten Jeanshosen kann ich nur noch eine tragen: die relativ niedrig sitzende Replay Radixes. Die ist eigentlich aus der Zeit gefallen und doch meine Lieblingsjeans aktuell. Vermutlich hätte ich sie vor der Schwangerschaft längst aussortiert, wenn mein Freund sie nicht so gut finden würde.
Schwangerschaftsmode Replay Radixes Modepilot
Die niedrig sitzende 'Radixes' von Replay kann ich im siebten Monat noch tragen

Oversize-Schnitte sind etwas für Dünne

Ich lerne gerade, dass all meine coolen Oversize-Sachen gar nicht so cool sind, wenn man auf Übergröße tatsächlich angewiesen ist. Denn bei größerem Bauch stehen sie ab und fallen nicht mehr so lässig, wie sie sollten. Sie formen ein zu voll gestopftes Zelt. Es gibt also einen Grund, warum sich so viele Marken auf Schwangerschaftsmode spezialisieren. Da geht es darum, schwanger und nicht adipös auszusehen, also darum, nur Weite im vorderen Bauchbereich zu schaffen. Mindestens drüber oder drunter und/oder an den Seiten verläuft der Schnitt dann wieder schmal und der alten Kleidergröße entsprechend.

Die tollste Neuentdeckung

Die tollste Neuentdeckung kam diese Woche per Kurier: ein Badeanzug, der mitwächst. Das mag sich für Nichtschwangere komisch anhören, weil Badeanzüge ja per se sehr stretchig sind. Aber glaubt mir, man möchte seine Lieblings-Bademode dann irgendwann doch nicht mehr so ausleiern. Die Muster verzerren sich um den Bauch, die Farben werden blass, es fühlt sich immer enger und unangenehmer an. Bikinis gehen, wenn das Höschen sehr niedrig sitzt und keinen engen Bund hat. Aber dann muss man den prallen Bauch auch zeigen wollen. Hinzu kommt, dass man die dunkle Linie, die während einer Schwangerschaft zwischen Nabel und Scham entsteht ('Linea Nigra'), abmildern kann, wenn man sie keinem UV-Licht aussetzt. Also habe ich gleich zwei Schwangerschaftsbadeanzüge, die ich zwar nächstes Jahr schon nicht mehr brauchen werde, aber diesen Sommer umso öfter. Da ich ja jetzt auch am Meer lebe.
Modepilot Anita Badeanzug Schwangerschaft
Der Badeanzug 'Pinta' von Anita wächst mit, dank Raffung durch Strippenzug.
Der eine neue Badeanzug ist schwarz und eine Marysia-Kopie, die ich im Sommer-Sale bei H&M für gerade einmal 10 Euro ergattert habe (>>>). Normalerweise kaufe ich keine Designer-Kopien. Das soll eine Ausnahme bleiben. Außerdem ist das Original nicht mehr zu bekommen, es stammt aus dem Jahr 2017. Die H&M-Version schlabbert zwar noch ein wenig, ist aber (vermutlich deshalb) super bequem. Der andere ist ein gemusterter Badeanzug, auch super bequem, schlabbert aber nicht. Er stammt von Passformkünstler Anita, einem Wäsche- und Badeunternehmen mit fast 150 Jahren Erfahrung. Der Badeanzug 'Pinta' hat eine Neckholder-Strippe, die senkrecht durch die Front verläuft. Damit kann man den Badeanzug dem Bauchumfang per Raffung anpassen. Er sitzt also in jedem Schwangerschaftsmonat wie eine Eins.

Schwanger im (teilweise kalten) Sommer

Ansonsten ist so eine Sommer-Schwangerschaft auch sehr dankbar: Entweder wähle ich eine Schwangerschafts-Chino oder ich binde mir einfach eine ganz normale Leinenhose locker zu. Dazu trage ich lang geschnittene Schwangerschafts-T-Shirts oder -Longsleeves. Meine alten Strickjacken knöpfe ich zunehmend nur noch mit einem Knopf in der oberen Mitte zu oder lasse sie gleich ganz auf. Denn normal geschnittene Oberteile kräuseln sich jetzt immer schneller überm Bauch. An kälteren Tagen fällt die Wahl oft auf eine schwarze Schwangerschaftsstrumpfhose oder -Legging und ein Wickelkleid oder ein stretchiges Kleid von früher. Oder...
Schwangerschaftsmode Modepilot Leo
Links: mein altes Hemdblusenkleid von Arket, das ich nicht weiter ausbeulen möchte. Rechts: ein Leo-Schwangerschaftsshirt aus Modal von H&M
... einen super elastischen Minirock von Sportmax, den ich noch aus meiner Studentenzeit besitze. Das Leoprint-Schwangerschaftsshirt ist von H&M (gibt es aktuell im Sale >>>). Es ist aus Modal und daher super weich.
Photo Credit: Modepilot
Modepilot ist Deutschlands erster Modeblog. Mit seiner Gründung in 2007 war und ist er Vorreiter der unabhängigen Mode-Berichterstattung. Noch heute wird die Seite leidenschaftlich von Mitgründerin Kathrin Bierling geführt. Sie ist eine ausgebildete und erfahrene Journalistin, die zunächst bei der Financial Times lernte und arbeitete und dann einige Jahre bei der WirtschaftsWoche beschäftigt war, bevor sie die Seiten Harpersbazaar.de, Elle.de und InStyle.de verantwortete. An Modepilot liebt sie, dass sie die Seite immer wieder neu erfinden muss, um am Puls der Zeit zu bleiben. Worin sie und ihre Autoren sich stets treu bleiben: Den Leser ernst nehmen, nicht sich selbst.

Kommentare

  • Sabina sagt:

    Liebe Kathrin, toll siehst Du aus! Den bunten Badeanzug nicht wegwerfen, wenn "alles" vorbei ist. In 50 Jahren könnte er noch mal nötig sein...Alles Sommer-Gute, Sabina
    • Kathrin Bierling sagt:

      Liebe Sabina, Danke!

      Und: Haha, ja – und immer dann, wenn ich Falafel gegessen habe 🙂

      Dir auch einen schönen Sommer, Kathrin