Bvlgari & Mary Katrantzou
Die griechische, in London ansässige Modedesignerin Mary Katrantzou, bekannt für ihre fantastischen Prints, hat die berühmte Handtasche „Serpenti Bag” (Serpenti, ital. = Schlangen) von Bulgari neu gestaltet. Mit Modepilot sprach die 38-Jährige über eine „unorthodoxe Kollaboration”.
Interview mit Mary Katrantzou
Was dachtest Du über die 'Serpenti Bag' von Bulgari zunächst?
Mary Katrantzou: Bulgari-Handtaschen fühlen sich wie ein Schmuckstück der Hand an. Bei Bulgari hat man das Handwerk, exquisites Leder zu verarbeiten, über die Jahre kultiviert und die Schlangenkopfschließe wurde ein ikonischer Teil der Kollektion. Bulgaris Idee, Goldschmiede-Codes für Accessoires zu verwenden, bewunderte ich schon lange. Und die Wichtigkeit einer Idee stand immer auch bei meiner Arbeitsweise an oberster Stelle.
Wie bist Du ans Umgestalten der ikonischen Handtasche gegangen?
M.K.: Meine Intention war es, die Präsenz der Serpenti-Ikone in der Accessoire-Welt zu stärken, indem ich alles an ihr untersuchte: den Kopf, den Körper und ihre Haut. Unsere Minaudière hat die Form des Schlangenkopfes und unsere 'Metamorphosis' Henkeltasche gibt dem Träger die Möglichkeit, den Schlangenkörper zu erleben. Denn dieser wird zum Henkel der Tasche. Das einzigartige Kunstwerk basiert auf der Idee der Metamorphose und zeigt die Verwandlung der Schlangenhaut in einen Schmetterlingsstrudel.
Sie ist Dein Lieblingsmodell?
M.K.: Ich liebe die Serpenti Metamorphosis Minaudière über alles. Zum ersten Mal in der Geschichte von Bulgari wurde das Gesicht ihrer 1968 Serpenti Armbanduhr für die Silhouette einer Minaudière-Handtasche verwendet. Ich durfte das Archiv von Bulgari in Rom besuchen und als ich die Uhr sah, wusste ich sofort, dass ich sie in eine Minaudière übersetzen möchte und dabei all ihre Details berücksichtigen. Die Emaille-Arbeiten sind vom Original inspiriert und der Öffnungsmechanismus gleichen jener der Uhr: Man muss die Zunge der Schlange drücken.
Wenn man die Minaudière in den Händen hält, fühlt sie sich wie nach etwas Bleibendes an und ich bin so stolz, dass ich der Serpenti-Geschichte etwas hinzufügen kann.
Bulgari & Mary Katrantzou: eine unorthodoxe Zusammenarbeit
Wie kam es zu der Kooperation?
M.K.: Unser erstes Zusammentreffen fand statt, als Bulgari und ich für meine erste Couture Show zusammenarbeiteten. (Das war 2019 und die Models trugen Bulgari-Juwelen zur Mode von Mary Katrantzou, Anm. d. Red.). Wir fühlten auf beiden Seiten eine starke Synergie und schätzten uns gegenseitig. Als sie mich einluden, ihre Serpenti-Ikone neu zu interpretieren, fühlte es sich natürlich an. Ich bin dankbar für die Freiheit, die sie mir gaben, in den Archiven zu stöbern and die Bulgari Accessoires um eine neue Perspektive zu erweitern. Nachdem ich die Archive in Rom besucht hatte, ging ich nach Florenz, um die Geschäftsführerin der Accessoires, Mireia Lopez Montoya, und ihr Team kennenzulernen. Dort begann alles.
Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit?
M.K.: Es war die unorthodoxeste Zusammenarbeit, da sie während des Lockdowns und nur aus der Ferne stattfand. Aber sie trägt für mich auch die meisten Früchte. Denn ich fühle mich wie ein Teil der Bulgari Familie und ich bin stolz darauf, was wir erreicht haben. Unser Wunsch war es, eine exklusive Kollektion zu erschaffen, die den Symbolcharakter der Serpenti unterstreicht. Mit den Einzelteilen wollten wir die Idee der Metamorphose transportieren und zwar mit Hilfe des Haute Couture-Kunsthandwerks. Das ist gerade in unserer heutigen Zeit so wichtig.
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Photo Credit: Bulgari
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