Ready-to-speak: Scrunch leggings

Die Outfits der 20- und 30-jährigen Frauen, mit denen ich online meine Fitnessübungen mache, ändern sich. Zunächst waren es taillenhohe Leggings, die mir aufgefallen sind. Die mag ich selbst auch. Hach, bin ich jung geblieben! Doch sieht man genauer hin, sind die taillenhohen Leggings mittlerweile noch viel mehr als die Sportversion der Mom Jeans.
Auch die schönen Vorturnerinnen sehen anders aus. Sie sind nicht mehr so athletisch, schon durchtrainiert, aber irgendwie weicher, sinnlicher. Dazu gehören weniger knochige Schultern, dafür große, runde Brüste und große, runde Pobacken. Ja, allem voran: große runde Pobacken. Nicht selten gehören zu diesem Look auch aufgespritzte Lippen und viel Make-up.
Deshalb verwundert es auch nicht, wenn sie über die positiven Eigenschaften des Schwitzens beim Sporteln schwadronieren. Sie reden sich es gegenseitig ein: „Schwitzen ist nichts Schlimmes”. Sie sagen auch sowas wie „Vergesst Eure Carbs nicht”.
Scrunch Leggings Modepilot
Scrunch Leggings von Seasum (>>>)
Waren es nicht immer Proteine, die man nach dem Sport unbedingt zu sich nehmen sollte? In meiner Generation teilen sie immer noch Proteinshakes in ihren Instagram Stories.
Aber jetzt gilt es eben, Po aufzubauen. Daran muss sich die Generation, die mit Kate Moss aufgewachsen ist, erst einmal gewöhnen. Jetzt ist ständig von „glutes” (engl. = Gefäßmuskeln) die Rede und diese tun mir nach den neuesten Trainings auch ordentlich weh, so weh wie noch nie zuvor!
Es geht um den Po. Klar, der sollte in einer Legging immer schon knackig aussehen. Und Po-lifting-Leggings kannte ich auch vorher schon. Aber bei diesen Leggings soll zudem das Volumen der Pobacken optisch vergrößert werden. Und so kommen wir zum Google Trend-Suchbegriff der letzten 12 Monate: „Scrunch Leggings”.
Die Leggings sind entweder so geschnitten ist als würde man einen String-Tanga darüber tragen. Oder sie haben eine Wabenstruktur (bringt zusätzliches Volumen!) und eine geraffte Naht zwischen beiden Po-Hälften. Das sieht dann so als, als würde der Po ausbeulen können, wo sonst zu viel Stoff auflaufen würde. „Scrunch” heißt so viel wie „zusammengeknüllt, zusammengerafft” im Englischen, kennen wir von „Scrunchies”, den dicken Haarbändern, die meist aus Samt sind. Das ist auch so ein Trend, den man nicht mitmachen sollte, wenn das Material für darunter zu dünn ist.
Photo Credit: Seasum
Modepilot ist Deutschlands erster Modeblog. Mit seiner Gründung in 2007 war und ist er Vorreiter der unabhängigen Mode-Berichterstattung. Noch heute wird die Seite leidenschaftlich von Mitgründerin Kathrin Bierling geführt. Sie ist eine ausgebildete und erfahrene Journalistin, die zunächst bei der Financial Times lernte und arbeitete und dann einige Jahre bei der WirtschaftsWoche beschäftigt war, bevor sie die Seiten Harpersbazaar.de, Elle.de und InStyle.de verantwortete. An Modepilot liebt sie, dass sie die Seite immer wieder neu erfinden muss, um am Puls der Zeit zu bleiben. Worin sie und ihre Autoren sich stets treu bleiben: Den Leser ernst nehmen, nicht sich selbst.

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