Von Hauben und Hüten bis Cappies

Ausstellung: HAUPTSACHE − HÜTE. HAUBEN. HIP-HOP CAPS

Etwas aus dem Hut zaubern. Unter die Haube kommen. Alles unter einen Hut bringen. Behütet aufwachsen − In vielen Lebenslagen nutzen wir den Hut als kreatives Stilmittel. Was ursprünglich dem Schutz diente, später als Statussymbol, setzte sich erst im Mittelalter als allgemeiner Bestandteil der Kleidung durch: die Kopfbedeckung.
Katja Kleebach Modepilot Hut Hutausstellung München
Katja probiert einen Federhut in der Hutausstellung in München
Bei der Preview der neuen Ausstellung 'Hauptsache' im Bayerischen Nationalmuseum, hatten wir Spaß beim Anprobieren im Ankleidezimmer. Welcher Hut passt zu mir oder ist so schräg, dass er schon wieder gut ist? Viel Lachen und Hellau war zu hören beim Aufsetzen und verkleiden. Doch hier sind alle eingeladen, in neue Rollen zu schlüpfen. Ob mit Federn, Zylinder oder Cowboyhut, ist der Hut eins der kreativsten Accessoires. Ich finde es schade, dass es in den 60ern, aufgrund der Verbreitung des Automobils und des Aufkommens toupierter Frisuren, zur Hut-Krise kam. Und das diese bis heute irgendwie anhält.

Inspirierende Hutausstellung

Entdeckt die Kunstfertigkeit und die Klasse, die ein Hut verleiht. Mit diesem Motto wird die Ausstellung eröffnet! Hut ab, nein auf!
Hutausstellung Modepilot Preview
Hut- und Taschendesign von Irene van Vugt, 2019 − zu sehen in der Hutausstellung des Bayerischen Nationalmuseum
Die nächsten Monate geht es im Bayerischen Nationalmuseum also um die Kopfbedeckung. Mit seiner einzigartigen Textilsammlung gibt das Museum einen außergewöhnlichen Überblick über die Kultur und Geschichte von Hüten, Hauben und was man sich sonst noch auf den Kopf setzen kann.
Flinderhaube gold Modepilot Hutausstellung Museum
Nürnberger Flinderhaube von 1640/80 aus Metalldraht, Seidenfäden und anderen Materialien
Vergoldete Flinderhauben, Spitzen für Haubensteckerinnen, Hüte des Märchenkönigs Ludwig II., Bilder, Skulpturen, Modelle von Dior, Cardin sowie Unikate von Philip Treacy und vieles mehr ist zu sehen. Stetson zeigt die Fertigung von Hüten.
Strohhut von Nicki Marquardt München Modepilot
Strohhut von Nicki Marquardt, 2022
Hauptsache. Hüte, Hauben, Hip-Hop-Caps, Bayerisches Nationalmuseum, Prinzregentenstr. 3, 20. Oktober bis 30. April 2023, Veranstaltungen >>>
Und, wer bei dieser einzigartigen Vielfalt Lust auf eine eigene Kreation hat, geht direkt zu Nicki Marquardt in die Münchner Türkenstraße oder in die Fürstenstraße zu Alida.
Photo Credit: Katja Kleebach für Modepilot
Modepilot ist Deutschlands erster Modeblog. Mit seiner Gründung in 2007 war und ist er Vorreiter der unabhängigen Mode-Berichterstattung. Noch heute wird die Seite leidenschaftlich von Mitgründerin Kathrin Bierling geführt. Sie ist eine ausgebildete und erfahrene Journalistin, die zunächst bei der Financial Times lernte und arbeitete und dann einige Jahre bei der WirtschaftsWoche beschäftigt war, bevor sie die Seiten Harpersbazaar.de, Elle.de und InStyle.de verantwortete. An Modepilot liebt sie, dass sie die Seite immer wieder neu erfinden muss, um am Puls der Zeit zu bleiben. Worin sie und ihre Autoren sich stets treu bleiben: Den Leser ernst nehmen, nicht sich selbst.

Kommentare

  • Reinhard Riesel sagt:

    Der Ausstellungstitel ist nicht ganz passend, da das "Haupt" nicht nur den Hut betrifft. Sondern auch die Frisuren, denn diese mussten mit der Hutmode mitgehen. Und auch alle notwendigen "Sachen", die zur Hutmode erforderlich waren, wie zum Beispiel: Die Hutnadeln. Und ihre bewegte Geschichte dazu.
  • Reinhard Riesel sagt:

    Ich halte diesen Beitrag zur Hutausstellung für nicht ansprechend und schon garnicht um diese Ausstellung zu besuchen. Und die Begründung, dass durch die Mobillität vom Auto in den 60er Jahren, das Tragen von Hüten zurückgegangen ist, ist meiner Meinung nach falsch. Denn die Mobillität fing an, als Carl Benz um 1888 den Motorwagen baute. Und Berta Benz die erste Fernfahrt machte. Und zu diesem Automobil und all den folgenden Automobile gab es den entsprchenden Hut, jeweils dem Anlass entsprechend, als auch die Frisur.
  • Reinhard Riesel sagt:

    Da ich mir ein eigenes Bild von der Ausstellung machen wollte, und mich die Hutmode seit beginn an interessiert, war ich an zwei Tagen in der Ausstellung und habe auch an einer Führung teilgenommen. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass die Ausstellung "Hauptsache" sehenswert ist. Für mich waren die historischen Hüte im Vordergrund. Meiner Meinung nach ist es von Vorteil, wenn man versucht sich in die Zeit zu versetzen. Anmerkung: Für das Ausgehen mussten mindestens zwei Stunden alleine für Frisur, inklusive Trapieren des Hutes notwendig. Also, nichts wie hin zur Ausstellung und tauchen Sie ein in die "Zeiten".
  • Wolfgang Rudy Neumann sagt:

    Wann und wo gibt es in Bayern die nächste Hut-Ausstellung oder Hut-Messe ?
  • Matthias sagt:

    Ein wirklich spannender Artikel! Es ist faszinierend, wie unterschiedlich Hüte und Caps in verschiedenen Subkulturen wahrgenommen werden. Besonders der Einfluss von Hip-Hop auf die Modewelt zeigt, wie sich Streetwear und High Fashion immer wieder gegenseitig inspirieren. Ich finde es auch interessant, wie traditionelle Hüte wie Fedora oder Bowler in den letzten Jahren ein Comeback feiern. Habt ihr das Gefühl, dass Caps irgendwann mal ihren Status als Alltags-Accessoire verlieren könnten? Oder sind sie mittlerweile einfach ein zeitloses Must-have?