Natürlich schön

Für Naturkosmetik gibt es gute Argumente: Sie sind besser für die Umwelt und vor allem das Gewissen. Doch leider hat das auch die Kosmetikindustrie erkannt und für sich zu Nutze gemacht: „Green“ ist zum Verkaufsargument geworden und Bio-Beauty boomt. Spätestens beim Studieren der Inhaltsstoffe wird man stutzig, welche Produkte so als „natürlich“ beworben werden. Das Problem: Diese Begriffe sind nicht geschützt und nur weil die Verpackung grün ist oder „natural“ draufsteht, handelt es sich nicht unbedingt um Naturkosmetik. Wer ganz sicher gehen möchte, lässt sich in spezialisierten Kosmetik-Boutiquen (wie z.B. Tobs in München) beraten oder schaut sich online bei Ecco Verde um (www.ecco-verde.de).
Zur ersten Orientierung haben wir eine kleine Übersicht zu den verschieden Naturkosmetik-Kategorien zusammengestellt:

Zertifizierte Naturkosmetik

Zertifikate wie Natrue, Ecocert oder das BDIH-Siegel garantieren: Keine Tierversuche, Verzicht auf synthetische Farb- und Duftstoffe, Silikone, Konservierungsstoffe oder auf Mineralöl basierende Substanzen. Unterschiede gibt es bei den Siegeln vor allem bei den Bestimmungen zum Anbau: Sprich, ob die Inhaltsstoffe nicht nur natürlich sind, sondern die Pflanzen (z.B. Olive) selbst auch aus biologischem Anbau stammen. Eine gute Übersicht zu den anerkannten Siegeln findet man hier: Naturkosmetik-Siegel.

Naturnahe Kosmetik

Der Begriff taucht immer wieder im Drogerie-Regal auf und mischt sich zur Naturkosmetik. Es ist ein schwammiger Ausdruck, der in Deutschland nicht gesetzlich beschränkt ist. Das heißt: Hier sind natürliche, aber auch meist synthetische Inhaltsstoffe enthalten, z.B. Duft- oder Konservierungsstoffe, die in zertifizierter Naturkosmetik verboten sind.

Vegane Kosmetik

Diese Produkte enthalten keine tierischen Inhaltsstoffe (wie z.B. Honig). Das heißt aber nicht, dass sie auch ökologisch korrekt hergestellt werden oder aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen. Viele vegane Produkte sind mit dem Segel der „Veganblume“ gekennzeichnet.
Naturkosmetik für die Haare: Warum sind Silikone eigentlich böse?
Silikone sind was für den ersten Blick: Sie legen sich um die Haarstruktur und so sieht es glänzender und gepflegt aus. Aber: Es ist nur ein optischer Effekt, der dabei entsteht. So können keine pflegenden Inhaltsstoffe mehr aufgenommen werden und das Haar trocknet aus. Wenn man dauerhaft Shampoo und Conditioner mit Silikonen verwendet, wird das Haar zunehmend schwerer und verliert den natürlichen Schwung.
BDIH-zertifizierte Haarpflege
BDIH-zertfizierte Gesichtspflege
BDIH-zertifizierte Körperpflege

Mein persönlicher Naturkosmetik-Liebling: Und Gretel

UND GRETEL MODEPILOT
Die kleine Kollektion des Berliner Labels Und Gretel umfasst die wichtigsten Make-up Basics (Mascara, Puder, etc.) und die dekorative Kosmetiklinie ist – natürlich – BDIH-zertifiziert. Obendrein sehen die Produkte noch richtig schick aus.
Naturkosmetik Herren männer oak BDHI zertifizierte Kosmetik
Auch für die Herren gibt es BDIH-zertifizierte Produkte: z.B. das Bart-Öl von Oak
Ist Naturkosmetik für den Menschen gesünder?
Der größte Kritikpunkt an konventioneller Kosmetik: Es sind oft hormonell wirksame Stoffe enthalten (z.B. Parabene), die viele Forscher als krebserregend einstufen. Sie sind zwar nur in geringen, gesetzlich geregelten Mengen enthalten, aber da der Mensch täglich mit vielen solcher Stoffe in Kontakt kommt (z.B. Putzmittel), lässt sich schwer verlässlich sagen, wie genau sie sich auf die Gesundheit auswirken.
Ein häufiges Problem bei Naturkosmetik hin dessen: Allergiker (wie unsere leidgeprüfte Barbara) reagieren auf manche Stoffe – besonders oft auf die beliebten ätherischen Öle.
Also: Bei aller Begeisterung für Naturkosmetik, sollte man den gesunden Menschenverstand nicht ausschalten und konventionelle Kosmetik per se nicht verteufeln. Siehe auch dieser Artikel zum Thema >>>
Photo Credit: Oak, Und Gretel, Catwalkpictures (Philosophy di Lorenzo Serafini)
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