Neues vom Beauty Pro: Porentief nachgefragt
Dauerhafte Haarentfernung: blitz und weg!
Hört sich verdammt einfach an. Unerwünschte Körperhaare mit dem Laser oder IPL-Gerät wegblitzen, und man hat für immer Ruhe. Doch beim Arzt oder im Kosmetik-Institut ist die Behandlung relativ teuer. Die günstigere und bequemere Alternative sind Geräte für Zuhause. Aber funktionieren die auch?
Rasieren, wachsen, zupfen. Keine dieser Haare-weg-Möglichkeiten ist wirklich optimal. Da klingt das Wörtchen „dauerhaft“ doch sehr verlockend. Ich habe mir die Härchen an den Beinen schon vor vielen Jahren weglasern lassen. Beim Dermatologen – in vielen Sitzungen und für noch mehr Geld. Aber es hat sich gelohnt. Bis heute – circa zehn Jahre später – bin ich immer noch froh darüber, dass ich es damals machen ließ. Die wenigen Härchen, die mittlerweile viel feiner und sehr hell – also unauffällig – nachwachsen, sind so dünn, dass ich sie kaum mit der Pinzette fassen kann. Davor war der Haarwuchs schwarz und borstig. Ganz schmerzfrei war die Prozedur damals allerdings nicht. Daran erinnere ich mich noch gut. Deshalb weiß ich, was mich beim Testen der Blitz-Geräte für den Heimgebrauch unter Umständen erwartet. Ich nehme mir die Achselhöhlen vor.
Sichere Heimgeräte für die dauerhafte Haarentfernung
Eines vorab. Manchen treibt es ja schon beim Anblick von heißem Wachs die Schweißtropfen auf die Stirn, anderen ergeht es so beim Anblick eines Lasergeräts. Die Angst vor Verletzungen und gar Verbrennungen ist bei den Heimgeräten unbegründet. Die im Handel erhältlichen Produkte sind darauf ausgelegt, von Laien verwendet zu werden. Im Vergleich zu den Profi-Maschinen, wie sie in der dermatologischen Praxis oder in einem spezialisierten Kosmetikstudio eingesetzt werden, sind sie mit einer geringeren Lichtenergie ausgestattet. Das hat natürlich den Nachteil, dass die Heimgeräte mehr Zeit erfordern als die Behandlung beim Profi. Bleibt man allerdings konsequent dabei, wird man ebenfalls mit einem effektiven, (nahezu) haarlosen Ergebnis belohnt.
Laser oder IPL
Bei der Haarentfernung mit Licht unterscheidet man generell zwei Technologien: Laser und IPL (Intense Pulsed Light). Wobei viel mehr IPL-Geräte im Handel sind als die höherpreisigen Laser. Beide basieren auf dem gleichen Prinzip. Sie senden Lichtenergie aus, die von Haaren mit hohem Pigmentanteil absorbiert wird. Die Hitze schädigt den Follikel und reduziert das Haarwachstum. Und doch unterscheiden sich die Methoden in ihrer Lichtquelle. Während das IPL-Gerät breitbandiges Licht ausstrahlt, kann der konzentrierte Lichtstrahl des Lasers tiefer in die Pore eindringen. Den besten Effekt erzielt man bei einer Kombination von heller Haut und dunklen Haaren. Problematisch hingegen sind graue, besonders blonde oder sehr feine Härchen: Hier können die Geräte nicht greifen, weil die Haare zu wenig Melanin enthalten, um das Licht zu absorbieren. Funktioniert also nicht. Sparen sollte man übrigens nicht, wenn man sich ein Laser- oder Licht-Gerät zulegen möchte. Lieber auf einen seriösen Hersteller setzen und der Qualität statt dem Preis den Vorrang geben.
Welcher tut mehr weh?
Ich habe im Zwei-Seiten-Test beide Technologien ausprobiert. Natürlich habe ich die Achseln am Abend vorher rasiert. So kann die Lichtenergie an die Stelle vordringen, wo sie den größten Effekt hat: an die Haarwurzel. Außerdem: Wer sich schon mal die Haare an einer Kerze versengt hat, weiß wie unangenehm verschmortes Keratin riecht. Die Haut soll außerdem trocken sein, also weder Creme noch Deo vorher benutzen. Meine Pluspunkte für die Behandlungsseite mit dem Laser: Er piekst leicht, schont aber die umliegende Haut, weil er seine Energie präzise in die Tiefe schickt. Danach treten weder Irritationen noch Rötungen auf. Eignet sich gut für sensible Typen. Aber Vorsicht bei dunkler Haut und hoher Energie, da kann es zu Pigmentflecken kommen.
Bei einem guten Gerät kann man aus verschiedenen Intensitätsstufen wählen und sie individuell anpassen. Vorteilhaft an den IPL-Geräten ist, dass sie mehrere Aufsätze bieten. Der kleinere für die Achseln passt perfekt. Ausgesendet wird ein Spektrum mit verschiedenen Wellenlängen, dadurch ist die Wirkung flächiger. Die Härchen, aber nur die, die sich gerade in der Wachstumsphase befinden, verglühen regelrecht. Der Schmerz ist mit dem beim Pflasterabziehen vergleichbar. Da die Auflagefläche der Lichtquelle insgesamt größer ist als beim Laser erwischt man mehrere Härchen gleichzeitig und spart Zeit. Nach zehn Minuten bin ich bei den Achseln durch, mit dem Laser habe ich 15 Minuten pro Sitzung gebraucht. Hinterher zeigt die Haut eine leichte Rötung, die aber bald wieder verschwindet.
Anwendung und Ergebnis
In der ersten Zeit muss man das Gerät konsequent alle zwei Wochen anwenden, dann nach Bedarf. Laut Hersteller soll es zwischen sechs und bis zu 30 Behandlungen erfordern, bis die Zone haarfrei ist. Eine Freundin behauptet, dass sie schon nach drei Sitzungen an der Bikinizone erste Erfolge vermelden konnte. Bei mir hat es mit dem IPL-Gerät doppelt so viele Anwendungen und fast drei Monate gedauert, bis deutlich weniger Haare nachwuchsen. Der Laser war etwas schneller.
Eine spezielle Nachbehandlung ist nach dem Enthaaren nicht nötig. Jedoch habe ich festgestellt, dass ein kühlendes Gel der Haut gut tut. Noch wichtiger ist, dass man in der Zeit danach unbedingt einen hohen Lichtschutz benutzt, um Pigmentstörungen vorzubeugen. Apropos Sonne: Zwei bis vier Wochen vor der Behandlung sollte man bereits eine direkte Bestrahlung vermeiden. Nur dann verfügt die Haut über ausreichend Melanin, mit dem es zu der Reaktion in der Haarwurzel kommt. Gebräunte Haut absorbiert das Laserlicht ebenso wie die Wellen des IPL-Geräts. Bedeutet, dass die Energie nicht bis in die Haarwurzel vordringen kann.
Mein Fazit: Die Prozedur zu Hause ist nichts für Ungeduldige. Durch die relativ kleine Aktiv-Fläche der Geräte und die geringere Power gegenüber den Profi-Maschinen muss man die Haut Stück für Stück behandeln, was bei größeren Körperpartien ganz schön lange dauert. Und: Wenn man plötzlich mit den regelmäßigen Bestrahlungen aufhört, darf man mit Nachwuchs rechnen. Denn Laser und IPL für die Selbstanwendung können nur bei aktiven Haarwurzeln etwas ausrichten. Aus denen, die sich in der Ruhephase befinden, sprießen unweigerlich neue Haare. Wer langfristig glatt bleiben will, muss alle zwei bis maximal vier Wochen nacharbeiten.
Zur Info: Es wurden der 'Philips Lumea Prestige' mit IPL Technik und der 'Tria Hair Removal Laser' getestet. Hier geht es zu einem älteren Test von Philips Lumea (>>>)
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Photo Credit: Catwalkpictures
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