
Neues vom Beauty Pro: Porentief nachgefragt
Wie man seine Haut in der Menopause richtig pflegt
Die Menopause wird manchmal auch als zweite Pubertät bezeichnet. Und genau so ist es. Begleitet wird sie von psychischen Hürden und körperlichen Symptomen. Dazu gehören auch Veränderungen der Haut. Ich habe ein genau darauf abgestimmtes Pflege-System getestet.
Im Jahr 2018 befanden sich 41 Prozent der Europäerinnen in oder vor der Menopause. 2025 werden es sogar 50 Prozent sein. Bei den Frauen früherer Generationen wurde damit der letzte Lebensabschnitt eingeläutet. Heute steht eine 50-Jährige, aufgrund steigender Lebenserwartung, mitten im Leben. Sie ist aktiv und attraktiv − und will es auch bleiben. Dazu bieten sich ihr heute viele Möglichkeiten auf medizinischem und ästhetischem Gebiet.
Die drei Phasen
Das Wort Wechseljahre, wie man die Menopause im Volksmund nennt, trifft es genau. Es findet ein Wechsel statt − physisch wie psychisch. Ursache dafür ist ein Absinken der Sexualhormone wie Östrogen und Progesteron. Das geschieht nicht plötzlich, wie viele Frauen glauben, sondern schleichend. Man spricht von drei Phasen: Die Prämenopause setzt 5- bis 10 Jahre vor dem letzten Menstruationszyklus ein. Das kann schon Mitte 30, Anfang 40 der Fall sein. Diese Phase ist durch die fortschreitende Abnahme der Hormonsekretion der Eierstöcke gekennzeichnet. Das bedeutet eine unregelmäßige Menstruation.
Die Perimenopause oder tatsächliche Menopause beginnt mit dem Ausbleiben der Monatsblutung und bringt die charakteristischen psychischen und physischen Ungleichgewichte mit sich. Sie endet zwölf Monate nach dem Ende der letzten Periode. Danach schließt sich die Postmenopause an. Sie erstreckt sich über 10 bis 15 Jahre, endet also im Alter zwischen 60 und 65 Jahren.
Die Menopause ist kein Problem, sondern eine Tatsache
Doch diese Tatsache muss man nicht tatenlos hinnehmen, z.B. wenn es um die Schönheit der Haut geht. Durch das hormonelle Ungleichgewicht wird diese, zusätzlich zu den biologischen Veränderungen des natürlichen Alterungsprozesses, dünner und anfälliger, aber auch trockener, was mir persönlich total entgegenkam.
Ich möchte meine Jugendhaut nicht mehr zurück. Die war von öliger Tendenz gezeichnet und vergrößerten Poren im Wangenbereich. Heute ist sie ausgeglichen und feinporig. Weil wichtige Hautzellen wie Keratinozyten, Fibroblasten und Melanozyten weniger aktiv sind, sich langsamer erneuern und die schützende Funktion der Hormone fehlt, ändert sich die Hautarchitektur deutlich. Ihre Elastizität nimmt ab, weil weniger Kollagen produziert wird (30 Prozent innerhalb von 5 Jahren). Eine Reduzierung der Melanozyten-Anzahl (10-20 Prozent pro Jahrzehnt) lässt den Teint heller werden. Und der zunehmende Feuchtigkeitsverlust schwächt die hauteigene Schutzbarriere.
Unsere innere Uhr
Für unseren gesamten Organismus und auch die Haut spielt die Chronobiologie eine maßgebende Rolle. Sie werden durch einen periodischen Biorhythmus gesteuert. Man nennt ihn auch den zirkadianen Rhythmus, weil er bestimmte zirkadiane Gene reguliert. Erst 2017 wurden die sogenannten Clock-Gene entdeckt, die eine wichtige Funktion bei der Übertragung auf Zellen und Gewebe haben und es ihnen erst ermöglichen, sich dem zirkadianen Rhythmus anzupassen.
Die Sonnenstrahlen, aufgenommen über Netzhaut und Haut, gehören zu den Reizen, die den Biorhythmus und damit die periodische Expression zirkadianer Gene entsprechend der Umweltbedingungen (Jahreszeit, Zeitzonen, usw.) synchronisieren. Eine neuere Entdeckung hat erwiesen, dass auch weibliche Geschlechtshormone, darunter Östradiol, eine regulierende Wirkung auf den zirkadianen Rhythmus haben.
Wie stark die physiologische Aktivität der Haut durch den Biorhythmus gesteuert wird, zeigt sich im Folgenden. Tagsüber konzentrieren sich die Zellen hauptsächlich auf die Abwehrtätigkeit (gegen UV-Strahlen, Umweltverschmutzung usw.), während in der Nacht die Regenerations- und Erneuerungsaktivität der Zellen auf Hochtouren läuft. Die hormonellen Ungleichgewichte der Wechseljahre jedoch können unter anderem eine Desynchronisation des zirkadianen Rhythmus auslösen. Solche zirkadianen Rhythmusstörungen sind eine der Ursachen für eine vorzeitige Hautalterung. Da sich die physiologische Aktivität der Hautzellen nicht mehr optimal an die Umweltbedingungen anpassen kann. Die Folge: reduzierte Wirksamkeit der Schutzmechanismen tagsüber, weniger Zellregeneration nachts, geringe Vitamin-D-Synthese.
Von der Chronobiologie inspiriert
Laboratoires Lierac war eines der ersten Unternehmen, das 1996 mit Arkésin eine Hautpflege für die Menopause auf den Markt brachte. Mit großem Erfolg. Ende 2020 wurde die Linie umgestellt. Und jetzt gibt es die nächste Generation − eine Pflege, aktualisiert auf den neuesten Stand der Forschungen und von der Chronobiologie inspiriert. Es ist ein Hautpflege-System von innen und außen, das die Linie noch interessanter für mich macht (>>>). Für die neuen Produkte wurde eine echte Expertin in Sachen Chronobiologie ins Boot geholt. Dr. Cristina Maggioni ist Gynäkologin und spezialisiert auf hormonelle Störungen wie in den Wechseljahren. Aus der Zusammenarbeit sind innovative Formulierungen entstanden, die auf die zirkadianen Zyklen der Haut einwirken.
Ich teste sechs Wochen lang
Das Pflege-Programm, das ich sechs Wochen lang testen durfte, und ab April 2022 im Handel ist, besteht aus vier sich ergänzenden Produkten: Tages-Creme, Nacht-Fluid, Körperbalsam und ein Nahrungsergänzungsmittel in Kapselform >>>. Alles ohne Hormone und mit Inhaltsstoffen, die zu 95 Prozent natürlichen Ursprungs sind.
Die Kernkompetenz, mit der die Auswirkungen von hormoneller Hautalterung korrigiert werden, wird zwei biologisch aktiven Peptiden zugeschrieben. Sie sollen die Clock-Gene beeinflussen und so die Zellaktivität der Haut neu synchronisieren.
Tagespflege
Die Tagescreme fühlt sich frisch und zart auf Gesicht, Hals und Dekolleté an. Sie zieht schnell ein und duftet dezent nach Rosen. Sie enthält das Bio-Peptid 'Jour', das den Effekt der Sonnenstrahlen auf der Haut nachahmt, ohne deren schädigende Wirkung mit sich zu bringen. Da heißt, es regt die Haut zum Selbstschutz an, verhindert die Bildung von freien Radikalen und fördert die Bildung von Vitamin D. Darüber trage ich wie gewohnt einen hohen UV-Schutz (LSF 50) auf. Die beiden Texturen vertragen sich gut. Kein unschönes Abpeelen auf der Haut. Ebenso gut funktioniert es mit Foundation. Das habe ich extra ausprobiert, obwohl ich normalerweise keine Foundation verwende. Dank hochmolekularer Hyaluronsäure ist die Haut den ganzen Tag über angenehm hydratisiert und erscheint mir auch schon nach wenigen Tagen etwas praller.
Nachtpflege
Nachts trage ich das Fluid auf. Hier wird das Bio-Peptid 'Nuit' aktiv. Durch Nachahmung der Aktivität der Clock-Gene wird die Selbstregeneration und Selbsterneuerung der Zellen angeregt. Leinsamen, reich an essentiellen Fettsäuren (Omega 3, 6 und 9), erhöht die Hautdichte, und Chicorée fördert die Elastizität, während mikroverkapselte Hyaluronsäure wiederum einen aufpolsternden Effekt hat. Die pflegende Wirkung ist so intensiv, dass meine Haut am nächsten Morgen stets super erholt aussieht.
Körperpflege
Ein absoluter Fan geworden bin ich von dem Körper-Balsam, der sich beim Auftragen in eine zartschmelzende Creme verwandelt. Er entwickelt einen sofortigen Frische-Effekt mit dem beruhigenden Duft von Lotus. Das ist besonders angenehm, wenn die Haut mal wieder erhitzt ist. Fühlen sich die Beine schwer an, wirkt Ingwer entwässernd und gewebefestigend. Zusätzlich glättet „doppelte“ Hyaluronsäure in der Gewebetiefe und an der Oberfläche. Insgesamt sieht das Hautbild, wo immer ich den Balm auftrage, verfeinert aus. Alle trockenen Stellen, vor allem an den Schienbeinen, sind verschwunden.
Nahrungsergänzung
Schlaflosigkeit ist eines meiner größten Wechseljahrsprobleme, deshalb nehme ich von dem Nahrungsergänzungsmittel jeweils abends zwei Kapseln. Sie enthalten Safran-Extrakt, der entspannt und zu emotionaler Balance verhilft und sich dadurch auch positiv auf meinen Schlaf auswirkt. Zusammen mit Leindotter- und Nachtkerzenöl trägt er auch zu einer strafferen Haut bei. Vitamin B und Folsäure können vom Körper nicht gespeichert werden, müssen ihm deshalb regelmäßig zugeführt werden, weil sie bei Erschöpfung helfen und den Geist wach halten. Vitamin D hält die Knochen stark, und Selen schützt die Zellen vor oxidativem Stress.
Fazit: Die Produkte sind so gut aufeinander abgestimmt, dass man das Gefühl hat, sie arbeiten wirklich Hand in Hand. Meine Haut ist nach sechs Wochen im Gleichgewicht, ist gut genährt und gerade die kleinen Fältchen und Linien sind weniger geworden. Mein Teint sieht frisch und erholt aus. Und so fühle ich mich auch insgesamt.
Mehr von unserer Autorin Margit Rüdiger lesen Sie jeden Freitag hier auf MODEPILOT.de – Ihre bisherigen Kolumnen gibt es hier >>> und mehr auf ihrem Blog Culture & Cream (>>>) Fragen, Wünsche, Feedback? Sie erreichen unsere Kolumnistin unter beautypro[@]modepilot.de

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Photo Credit: Margit Rüdiger für Modepilot
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